China: 14-Jähriger zu lebenslanger Haft verurteilt

Flag-raising ceremony in Tiananmen Square in Beijing
Der Bursche stach im April mit einem Klappmesser auf eine gleichaltrige Mitschülerin ein und tötete das Mädchen dabei.

Zusammenfassung

  • Ein 14-jähriger Schüler in Shenzhen wurde wegen vorsätzlicher Tötung einer Klassenkameradin zu lebenslanger Haft und Aberkennung der politischen Rechte verurteilt.
  • Das Gericht stellte fest, dass die Tat geplant und mit besonderer Grausamkeit ausgeführt wurde; als Motiv wird Neid auf schulische Leistungen vermutet.
  • Seit einer Reform 2021 können Jugendliche in China ab zwölf Jahren bei schweren Straftaten strafrechtlich voll verantwortlich gemacht werden.

In China ist ein 14-Jähriger wegen vorsätzlicher Tötung an einer gleichaltrigen Mitschülerin zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Mittlere Volksgericht der südchinesischen Metropole Shenzhen entzog dem Buben laut Urteil außerdem lebenslang die politischen Rechte. Nach Angaben des Gerichts waren Täter und Opfer Klassenkameraden. Der Bursche hatte sich für die Tat ein Klappmesser besorgt und stach im April auf die Jugendliche mehrfach ein.

Die Schülerin starb trotz Rettungsversuchen. Der Angriff ereignete sich im Eingangsbereich ihres Wohnhauses.

Gericht spricht von besonders verwerflichen Umständen

Die Tat sei geplant gewesen und mit besonders grausamen Mitteln ausgeführt worden, hieß es weiter. Das Gericht sprach von besonders verwerflichen Umständen. Chinesische Lokalmedien berichteten zuvor unter Berufung auf Ermittler, der Bub könnte aus Neid auf die guten schulischen Leistungen der Mitschülerin gehandelt und geglaubt haben, sie blicke auf ihn herab.

Seit einer Reform im Jahr 2021 können junge Menschen in China ab zwölf Jahren in besonders schweren Fällen strafrechtlich voll verantwortlich gemacht und bei Tötungsdelikten zu langjährigen bis hin zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt werden.

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