"Bringt euch um": Gelbwesten-Anhänger wegen Suizid-Aufruf verurteilt

Gelbwesten-Protest in Paris.
Der 49-Jährige erhält eine Bewährungsstrafe von acht Monaten und muss den Polizisten, die ihn verklagt hatten, Geld zahlen.

In Paris ist ein Anhänger der "Gelbwesten"-Bewegung wegen Selbstmord-Aufforderungen an Polizisten zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Ein Gericht in der französischen Hauptstadt verurteilte den 49-jährigen arbeitslosen Koch am Dienstag zu einer Haftstrafe von acht Monaten, die zur Bewährung ausgesetzt wurde.

Zudem muss der Mann 180 Stunden gemeinnützigen Dienst leisten, eine neue Arbeitsstelle suchen und jedem der beiden Polizisten, die ihn verklagt hatten, eine Entschädigung von 500 Euro bezahlen.

Bei den Protesten am 20. April hatte es aus den Reihen der Teilnehmer in Paris den Sprechchor "Bringt euch um, bringt euch um" gegeben. Sie spielten damit auf die 28 Selbstmorde unter Polizisten seit Beginn des Jahres an. Der Vorfall hatte landesweit für Empörung gesorgt.

Uneinsichtig

Der 49-Jährige verteidigte sich gegen den Vorwurf, ein "Straftäter" zu sein. Er habe die Sprechchöre nicht begonnen. Diese hätten zudem erst eingesetzt, "nachdem eine schwangere Frau von Sicherheitskräften umgestoßen worden war". "Meine Worte waren schneller als meine Gedanken", sagte er.

Die "Gelbwesten" demonstrieren seit Monaten für mehr soziale Gerechtigkeit und niedrigere Steuern. Bei den Demonstrationen kommt es regelmäßig zu Zusammenstößen zwischen Teilnehmern und der Polizei. Die "Gelbwesten" beklagen ein hartes Vorgehen der Sicherheitskräfte.

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