Europäische Fluggesellschaft ist pleite: Betrieb eingestellt
Archivbild: Flugzeug im Landeanflug.
Zusammenfassung
- Die britische Regionalfluglinie Blue Islands hat nach 26 Jahren überraschend Insolvenz angemeldet und den Betrieb eingestellt.
- Die Regierung von Jersey zahlte nur einen Teil der zugesagten Finanzhilfen, wodurch die Insolvenz nicht mehr abgewendet werden konnte.
- Loganair, Aurigny, easyJet und British Airways übernehmen kurzfristig Flüge, doch langfristig fehlt ein stabiler Ersatz für die Kanalinseln.
Die Regionalfluglinie Blue Islands ist pleite und streicht alle Flüge. Jahrelang war die Airline Lebensader zwischen den Kanalinseln Jersey und Guernsey und Flughäfen wie Southampton, Bristol oder Exeter in Großbritannien gewesen. Nun teilt das Unternehmen in einem Statement mit, den Flugverkehr nach 26 Jahren eingestellt zu haben, wie u.a. die deutsche Bild berichtet.
Wie es zu der Insolvenz kam
Dem vorausgegangen waren Verhandlungen mit der Regierung von Jersey. Im Gespräch waren mögliche Finanzierungshilfen. Allerdings zahlte die Regierung nur 1,5 Millionen von den versprochenen 8,5 Millionen Pfund (rund 9,8 Millionen Euro). In der Woche vor der Insolvenz hatte Blue Islands sogar noch 136 Flüge mit insgesamt 9200 Sitzplätzen durchgeführt. Doch jetzt kann die Insolvenz nicht mehr verhindert werden.
Etwa 100 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs, rund 21.000 gebuchte Flüge sind von der Insolvenz betroffen, meldet die Jersey Evening Post.
Was Passagiere jetzt wissen müssen
Auf den beiden Inseln Jersey und Guernsey leben zusammen über 150.000 Menschen. Für viele sind die kurzen Flüge rüber ins Vereinigte Königreich fester Bestandteil des Alltags: Arbeitspendler, medizinische Termine, Tourismus, Fracht. Mit Blue Islands verlieren die Kanalinseln nun ihren wichtigsten Carrier.
Kurzfristig federn Loganair und Aurigny den Ausfall ab, zudem stellen easyJet und British Airways extra Sitzplätze bereit. Mittel- bis langfristig braucht es jedoch einen stabilen Ersatzplan, sonst fallen bald alle Flugoptionen für die Inselbewohner weg.
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