Ex-"Bild"-Chefredakteur soll auf siebenstellige Summe verklagt werden

Ex-"Bild"-Chefredakteur soll auf siebenstellige Summe verklagt werden
Julian Reichelt soll sich einem "Spiegel"-Bericht zufolge nicht an die vertraglichen Vereinbarungen gehalten haben.

Im Herbst 2021 stolperte der damalige Bild-Chefredakteur Julian Reichelt über Vorwürfe des Machtmissbrauchs und musste gehen: Er soll seine Position für Beziehungen zu Mitarbeiterinnen ausgenutzt haben.

Jetzt verklagt der Axel-Springer-Verlag laut dem deutschen Magazin der Spiegel den früheren Bild-Chefredakteur und fordert die siebenstellige Abfindung, die Reichelt erhalten hatte, zurück. Zusätzlich mache der Konzern eine hohe Vertragsstrafe geltend.

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Laut Spiegel verfolgt der Springer-Konzern Zahlungsansprüche gegen Reichelt, die aus einem im Herbst 2021 geschlossenen Abwicklungsvertrag resultieren. Darin seien neben einer Millionenabfindung für den geschassten Chef auch diverse Pflichten geregelt, die augenscheinlich im Kontext der Auflösung des Arbeitsverhältnisses vereinbart wurden.

"Pflichten missachtet"

Der Konzern ist laut Spiegel offenbar der Auffassung, Reichelt habe mehrere dieser Pflichten missachtet: So soll er unter anderem gegen Vereinbarungen zur Vertraulichkeit sowie zur Herausgabe und Löschung interner Daten verstoßen haben.

Auch soll er gegen ein Abwerbeverbot verstoßen haben. Mehrere frühere Springer-Redakteure und -Mitarbeiter arbeiten heute für Reichelts Medien-Start-up »Rome Medien GmbH«.

Bei seiner Klage beruft sich Reichelts ehemaliger Arbeitgeber nach Angaben des Berliner Arbeitsgerichts unter anderem auf eine „Vertragsstrafenklausel“ und macht eine Summe in insgesamt sechsstelliger Höhe geltend.

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