Saufgelage mit Jugendlichen? Pfarrer gefeuert, Massen-Streik der Messdiener

Friedhofskreuz vor bewölktem Himmel
Die Absetzung eines Pfarrers in Bayern sorgt für Wirbel: Die ganze Gemeinde ist entsetzt, nun wird gegen den Bischof protestiert.

Mit dieser Reaktion hatte das deutsche Bistum Passau (Bayern) wohl nicht gerechnet, als man sich dazu entschied, Pfarrer Alexander Aulinger abzusetzen. Es geht um Vorwürfe der "geistlichen Manipulation" und Alkoholmissbrauch bei Ausflugsfahrten. Das berichtet die Bild-Zeitung. Die Konsequenz: Der Geistliche wurde mit einem "vorläufigen Zelebrationsverbot" und Auftritt-Verbots als Priester belegt. Der Staatsanwaltschaft liegt dem Medienbericht zufolge wohl ein 151 Seiten starkes Dossier vor.

Soweit, so nachvollziehbar. 

Die Entscheidung des Bischofs zieht aber deutlich größere Kreise, als dies wohl einkalkuliert worden war. Denn plötzlich rebelliert eine ganze Gemeinde gegen die Abberufung des Pfarrers. Das Verbot gilt zwar erst ab heute, Montag, Aulinger verzichtete aber bereits am Sonntag auf eine Predigt. Stattdessen demonstrierten Heimatvereine, Fußballer und Feuerwehrleute ihre Solidarität mit dem abgesetzten Pfarrer.

Noch weiter gingen die Ministranten: Um die 100 Messdiener legten aus Protest ihren Dienst nieder. Man beklagt eine "Hetzjagd" sieht Aulinger von einem "Denunzianten" verunglimpft. Aulinger sei, so der Trachtenverein, "einer der besten Seelsorger". Der Pfarrer selbst wehrt sich gegen die Anschuldigungen, seine Gemeinde stärkt ihm den Rücken. Die Ermittlungen laufen.

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