Nach Polizisten-Mord: Schütze wird von Unterstützern versteckt

Zusammenfassung
- Nach der Tötung von zwei Polizisten in Victoria vermutet die Polizei, dass der flüchtige Verdächtige Dezi Freeman von Unterstützern versteckt wird.
- Freeman gilt als Anhänger radikaler Verschwörungserzählungen und der Gruppe "Souveräne Bürger"; seine Frau und sein Sohn wurden vorübergehend festgenommen.
- Tödliche Schusswechsel mit Polizisten sind in Australien selten, automatische Waffen sind seit 1996 verboten.
Nach der Tötung von zwei Polizisten im Südosten Australiens geht die Polizei davon aus, dass der flüchtige Verdächtige von einem oder mehreren Unterstützern versteckt wird. "Leute kennen den Aufenthaltsort der Person, die zwei Polizisten getötet hat", sagte der Polizeichef des Fahndungsgebiets im Bundesstaat Victoria, Brett Kahan, am Montag.
Sie hätten sich "aus welchen Gründen auch immer" dafür entschieden, dem schwer bewaffneten Mann Unterschlupf zu gewähren und sich nicht bei der Polizei zu melden. Kahan wollte nicht sagen, ob die Polizei von einem oder mehreren Helfern ausgeht. Er machte auch keine näheren Angaben dazu, worauf die Ermittler ihre Erkenntnisse zu den mutmaßlichen Helfern des Mannes stützen. "Sie begehen ein äußerst schweres Verbrechen, wenn Sie Dezi Freeman Unterschlupf gewähren oder ihm bei der Flucht helfen", appellierte er an die mutmaßlichen Komplizen des Verdächtigen.
Der 56-jährige Freeman hatte am vergangenen Dienstag in seinem Haus in Porepunkah im Nordosten von Victoria auf eine Gruppe von Polizisten geschossen und zwei von ihnen getötet. Er floh nach den tödlichen Schüssen in den Busch und gilt seither als verschwunden. Polizeichef Kahan sagte, die Polizei habe bereits hunderte Hektar Land nach dem Verdächtigen abgesucht und setze die Fahndung fort.
Anhänger von Verschwörungserzählungen
Australische Medien berichteten, der Verdächtige sei ein Anhänger radikaler Verschwörungserzählungen. Er gehört demnach der Gruppe "Souveräne Bürger" an, die den Staat und seine Gesetze nicht anerkennen, vergleichbar mit den Reichsbürgern. Im Zuge der Ermittlungen hatte die Polizei vergangene Woche ein Grundstück durchsucht. Die Frau und der Sohn des Verdächtigen wurden vorübergehend festgenommen und verhört.
Tödliche Schusswechsel sind in Australien eher selten, noch seltener werden Polizisten getötet. Ein ähnlicher Vorfall wie in Victoria hatte sich im Dezember 2022 im nordöstlichen Bundesstaat Queensland ereignet. Damals wurden bei einem Polizeieinsatz auf einem abgelegenen Grundstück zwei Polizisten und vier weitere Menschen getötet.
Seit einem Amoklauf auf der Insel Tasmanien im Jahr 1966, bei dem ein bewaffneter Mann 35 Menschen tötete, sind automatische und halb-automatische Waffen in Australien verboten.
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