Trauer in London: 30 Stunden warten, um Sarg der Queen zu sehen
Kommenden Montag findet das Begräbnis der verstorbenen Königin Elizabeth II statt. Doch schon ab morgen, Mittwoch, wenn der Sarg der Monarchin in der Westminster Hall in London aufgebahrt wird, wird in der britischen Hauptstadt eine gigantische Zahl an Trauergästen erwartet.
Verantwortliche sprechen von bis zu drei Millionen Menschen, die rund um die Beerdigung die Stadt „an die Grenze der Überfüllung“ bringen könnten, berichteten Medien. Eine Million davon soll allein am Montag anreisen. Wer sich persönlich von der Queen verabschieden wolle, müsse mit bis zu 30 Stunden Wartezeit rechnen, warnen Medien.
Schon zu Wochenbeginn bildeten erste Royal-Fans eine Warteschlange vor dem Westminster Palace, die am Ende einige Kilometer lang sein dürfte. Mobile Toiletten und Wasserspender werden errichtet, auch Notarztzelte sind geplant.
Anne aus London und die Waliserin Vanessa sind die ersten in der Reihe, was ihnen Auftritte im Fernsehen eingebracht hat. "Wir wollen Ihrer Majestät Respekt zollen, weil sie ihr Leben dem Land gewidmet hat“, sagte Anne in der Sendung „Good Morning Britain“.
Zehn Tage Campen
Auch an der Prachtstraße The Mall, über die der Sarg der Königin am Mittwoch vom Buckingham Palast nach Westminster überstellt werden soll, haben bereits Menschen Zelte aufgeschlagen. „Zehn Tage Campen ist nichts gegen 70 Jahre auf dem Thron“, sagte einer von ihnen zur Nachrichtenagentur PA.
Die Hotels der Stadt meldeten in den vergangenen Tagen stark steigende Buchungszahlen, öffentliche Verkehrsmittel wie die legendäre Londoner Tube (U-Bahn) stellen sich auf eine drohende Überlastung ein und stellen zusätzliche Züge und Busse bereit.
Auch auf den Straßen dürfte es (auch wegen zahlreicher Sperren) eng werden. Die Briten sollten in dieser Woche auf so viele Autofahrten wie möglich verzichten und massive Verzögerungen im Straßenverkehr einkalkulieren, teilte die Londoner Stadtpolizei Scotland Yard mit. Die Regierung rief Beschäftigte, die außerhalb der Stadt leben, auf, ab Mittwoch am Besten im Home-Office zu arbeiten.
Staatsgäste im Bus
Und auch die zur Beerdigung angereisten Staats- und Regierungschefs müssen wohl einige Unannehmlichkeiten auf sich nehmen. Wie Politico berichtete, sollen sie auf eine Anreise in Privatjets verzichten, um das Verkehrsaufkommen auf Londons Flughäfen so gering wie möglich zu halten.
Zudem sei geplant, die Politiker in Bussen zum Begräbnis zu bringen, sie sollen auf private Limousinen verzichten.
Dienstag, 13. September
- Der Sarg der Queen wird nach London überführt und soll dort zunächst im Buckingham Palace bleiben.
- Es findet eine Probe für die Prozession mit dem Sarg vom Buckingham-Palast zum Parlamentsgebäude Palace of Westminster statt
Mittwoch, 14. September
- Der Sarg der Königin wird vom Buckingham-Palast nach Westminster überführt
- Ab 17.00 Uhr Ortszeit wird der Sarg in der Westminster Hall des Parlamentsgebäudes stehen, wo er bis Montagfrüh 23 Stunden pro Tag für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Eine Gedenkfeier findet statt
Donnerstag, 15. September
- Probe für den Staatsbegräbniszug
Freitag, 16. September
- Die ersten Gäste aus den Commonwealth-Staaten werden für das Staatsbegräbnis erwartet
Samstag und Sonntag, 17. und 18. September
- Hunderttausende Trauernde werden in London erwartet, die Kondolenzbücher werden online geöffnet
Montag, 19. September
- Das Staatsbegräbnis der Queen findet in der Westminster Abbey statt. Neben der königlichen Familie werden zahlreiche Staatsoberhäupter und Regierungschefs sowie Mitglieder europäischen Königshäuser erwartet. Für Österreich nimmt Bundespräsident Alexander Van der Bellen teil
- Der Montag ist ein nationaler Feiertag. Im ganzen Land wird es zu Mittag zwei Schweigeminuten geben
- Die Königin wird auf Schloss Windsor in der King George VI Memorial Chapel neben ihrem Vater beigesetzt. Der Sarg ihres 2021 verstorbenen Ehemanns Prinz Philip wird an die Seite seiner Ehefrau verlegt
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