Angreifer überwältigt: Das ist der Held von Sydney

Der Premier von New South Wales, Chris Minns, besucht Ahmed al Ahmed, der in sozialen Medien als jener Passant identifiziert wurde, der sich während der tödlichen Schießerei am Bondi Beach am Sonntag hinter geparkten Autos versteckte und einem der Schützen ein Gewehr entriss.
Während des Anschlags auf ein jüdisches Fest in Sydney hat ein 43-Jähriger einen der Angreifer überwältigt. Er wird als Held gefeiert.

Zusammenfassung

  • Ahmed Al Ahmed, ein syrischstämmiger Obstverkäufer und Ex-Polizist, entwaffnete bei einem Anschlag in Sydney einen der Angreifer und wurde dabei verletzt.
  • Der 43-Jährige, zweifacher Vater, wurde durch sein mutiges Eingreifen international bekannt und erhielt breite Unterstützung durch Spenden.
  • Al Ahmed lebt seit 2006 in Australien, seine Eltern sind erst kürzlich nach Sydney gezogen, und seine Familie äußert Stolz über seine Tat.

Sein Mut beeindruckt weltweit: Bei dem Mann, der einen der Angreifer von Sydney überwältigt hat, handelt es sich Medienberichten zufolge um Ahmed Al Ahmed, einen 43 Jahre alten Besitzer eines Obstgeschäfts und zweifachen Vater. 

Dem australischen Sender ABC zufolge erlitt er Schusswunden in der Schulter und musste mehrfach operiert werden. Bei dem Anschlag auf ein jüdisches Fest am beliebten Strand Bondi Beach starben 16 Menschen, unter ihnen ein Täter.

Al Ahmed hat ABC zufolge zwei Töchter, drei und sechs Jahre alt. Eine Spendenaktion zugunsten des Mannes hat demnach innerhalb von zwölf Stunden mehr als 550.000 Australische Dollar (312.600 Euro) eingebracht. Die Schusswunden soll ihm der zweite Angreifer zugefügt haben, der von einer Brücke aus schoss.

Seit 2006 in Australien

Millionenfach in Sozialen Netzwerken geklickte Aufnahmen zeigen, wie Al Ahmed einen der beiden Angreifer überwältigt. Er pirscht sich an, umgreift ihn von hinten und entreißt ihm nach einem kurzen Kampf die Waffe. Zunächst richtet er sie auf den am Boden liegenden Angreifer und lässt ihn dann weggehen. Der Entwaffnete dreht sich mehrfach um, als er davon humpelt.

"Mein Sohn ist ein Held", sagt Vater Mohamed Fateh Al Ahmed auf Arabisch dem Sender ABC. Sein Sohn sei seit 2006 in Australien und australischer Staatsbürger. Die Eltern sagen dem Sender, sie seien erst vor einigen Monaten aus Syrien nach Sydney gekommen, wo ihr Sohn lebe.

Vater: "Ich fühle Stolz und Ehre"

Der 43-Jährige sei bei der Polizei gewesen und bei den Zentralen Sicherheitskräften. "Er hat den Drang, Menschen zu beschützen. Als er Menschen am Boden liegen sah und überall Blut, zwangen ihn sein Gewissen und seine Seele sofort dazu, sich auf einen der Terroristen zu stürzen und ihm die Waffe zu entreißen", sagt der Vater. "Ich fühle Stolz und Ehre - denn mein Sohn ist ein Held von Australien."

Sein Sohn habe mit einem Freund Kaffee trinken wollen, als die beiden die bewaffneten Männer gesehen hätten, erzählt der Vater der Übersetzung des Senders zufolge.

Die Mutter des 43-Jährigen, Malakeh Hasan Al Ahmed, sagt ABC: "Ich bin stolz, dass mein Sohn Menschen geholfen hat, er hat Leben gerettet, Seelen, Gott wird ihm nicht schaden, weil er ein Wohltäter war. Mein Sohn ist schon immer mutig gewesen, er hilft Menschen, so ist er." Als dem Angreifer die Munition ausgegangen sei, habe ihr Sohn ihm die Waffe abgenommen, aber er sei getroffen worden. "Wir beten, dass Gott ihn beschützt."

Ahmed Al Ahmed hat laut ABC zwei Brüder, einer von ihnen lebt demnach in Deutschland, der andere in Russland.

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