Als 13-jähriger verhaftet: Saudi-Arabien will Teenager köpfen
Bereits als Zehnjähriger engagierte er sich für Menschenrechte und nahm an friedlichen Demonstrationen teil. Murtaja Qureiris führte eine Gruppe von etwa 30 Kindern an, als er im Osten von Saudi-Arabien durch ein Megaphon schrie: "Die Leute brauchen Menschenrechte!"
Als 13-jähriger wurde der junge Demonstrant festgenommen. Qureiris ist mittlerweile 18, sitzt seit fünf Jahren im Gefängnis. Wie der US-Sender CNN berichtet, soll er demnächst wegen "Aufwiegelung zum Aufruhr" zuerst geköpft, dann gekreuzigt und offen zur Schau gestellt werden.
Qureiris sei Mitglied einer Terror-Gruppe gewesen und das Strafrecht verlangt deshalb, dass der Kopf mit einem Schwert abgeschlagen werden soll, heißt es in der Anklageschrift. Die Verbrechen, die dem Teenager vorgeworfen werden, beging er mit elf Jahren.
"Geständnis" unter Folter erpresst
Mindestens 15 Monate verbrachte der Teenager in Einzelhaft, sein "Geständnis" soll unter Folter erpresst worden sein. Dabei gab er laut CNN unter anderem zu, bei Demonstrationen auf Sicherheitsbeamte geschossen zu haben. Er soll auch an der Konstruktion eines Molotowcocktails mitgewirkt haben.
Videos von CNN zeigen dagegen Qureiris in einer Gruppe von Kindern, die eine friedliche Fahrrad-Demo in der Stadt Awamiya organisieren.
37 Hinrichtungen im April
Allein im April richtete Saudi-Arabien 37 Menschen hin, hauptsächlich Schiiten. Das Regime von Scheich Mohammed Bin Salman ist dafür berüchtigt, vor allem bei Aktivisten und Homosexuellen brutal durchzugreifen. Das Königreich steht wegen der Todesstrafe international in der Kritik. In der Regel werden die Verurteilten – zum Teil öffentlich – geköpft oder erschossen. Gleichzeitig ist Saudi-Arabien im UN-Menschenrechtsrat vertreten und unterhält beste wirtschaftliche Beziehungen zum Westen.
Es ist unklar, ab wann man in Saudi-Arabien strafmündig ist. Laut "Human Rights Watch" wurde das Mindestalter 2006 auf zwölf Jahre angehoben.
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