Durchbruch bei Jahrhundertprojekt: Was der Brenner Basistunnel bringen soll

MEDIENTERMIN BRENNER BASISTUNNEL BBT SE:
Heute wird bei dem Milliarden-Vorhaben erstmals eine Tunnelverbindung zwischen Tirol und Italien hergestellt.

Der Bau der Brennerbahn über den gleichnamigen Pass war eine Pionierleistung, die einem heute noch Respekt abringt. 1867 ging die steilste Alpenbahn der Welt in Betrieb und stellte eine Schienenverbindung zwischen Innsbruck und Bozen in Südtirol her. Auftraggeber für dieses Jahrhundertprojekt war noch Kaiser Franz Joseph I.

Seit 2007 wird in Italien, seit 2009 in Österreich an einer neuen Bahnverbindung gebaut, die ebenfalls als Jahrhundertprojekt gelten darf und neue Dimensionen eröffnen wird. Züge sollen sich künftig nicht mehr über den Gebirgspass quälen, sondern im Brenner Basistunnel (BBT) mitten durch den Berg rauschen.

Verlauf des Brenner Basistunnel

Das Gefälle der Strecke durch den Berg fällt deutlich geringer aus, als bei der über den Pass führenden Strecke

Schon am heutigen Donnerstag wird sich Politprominenz aus Brüssel, Rom, Nord- und Südtirol am Grenzübergang versammeln, um einen Meilenstein dieses 10,5 Milliarden Euro teuren Vorhabens zu feiern, das die EU, Österreich und Italien gemeinsam finanzieren. 

Hunderte Meter unter dem Pass werden Mineure von Tirol aus einen Erkundungsstollen so weit vorantreiben, dass sie zum Gegenstück auf italienischer Seite durchbrechen. Damit entsteht beim BBT dann erstmals eine direkte Tunnelverbindung zwischen beiden Ländern.

Der BBT soll 20232 in Betrieb gehen

Der BBT soll 20232 in Betrieb gehen

Diese sogenannte dritte Röhre diente und dient während des Baus dazu, die Geologie des Bergs zu erkunden, um Überraschungen beim Vortrieb der beiden Hauptröhren zu vermeiden. In denen sollen ab 2032 die Züge fahren. Ist der BBT in Betrieb, dient der Erkundungsstollen unter anderem als Rettungsroute bei Notfällen.

Für die letztlich 55 Kilometer lange Bahnstrecke müssen in Summe 230 Tunnelkilometer ausgebrochen werden – 200 sind geschafft. Rechnet man noch die bereits gebaute Umfahrung von Innsbruck hinzu, gilt der BBT mit seinen 64 Kilometern als die längste unterirdische Bahnverbindung der Welt.

Baufortschritt und Streckenführung

Baufortschritt, Aufbau und Streckenführung des BBT

Statt über den Berg zu kriechen können Güterzüge im BBT Geschwindigkeiten von bis zu 160 km/h erreichen, Personenzüge sogar bis zu 250 km/h. Die Reisezeit zwischen Innsbruck und Bozen soll sich um fast eine Stunde verkürzen. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg.

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