Abkühlung für das Olympische Dorf in der Hitzestadt Innsbruck

Rund um den Olympiapark, der nun zur „Oase“ werden soll, wurden für die Winterspiele 1964 Wohnblöcke hochgezogen. Das Athletendorf wuchs zum Stadtteil 
In dem einwohnerstarken Stadtteil schreitet die Entsiegelung eines Hotspots voran. Nun wird auch noch ein angrenzender Park aufgehübscht

Zusammenfassung

Wir nutzen künstliche Intelligenz, um Zusammenfassungen unserer Artikel zu erstellen. Jeder Text wird vor der Veröffentlichung von einem Redakteur geprüft.
  • Das Projekt 'Coolymp' in Innsbruck zielt darauf ab, 8.800 m² im Olympischen Dorf zu entsiegeln und klimafit zu gestalten.
  • Der Olympiapark wird mit neuer Begrünung, Sitz- und Sportmöglichkeiten modernisiert, um als Erholungs- und Bewegungsraum zu dienen.
  • Das Projekt wird mit einem Budget von insgesamt 9,2 Millionen Euro realisiert und soll die Lebensbedingungen in der hitzegeplagten Stadt verbessern.

Als in Innsbruck 1964 und 1976 die Olympischen Winterspiele stattfinden, war von Klimawandel noch keine Rede. In den vergangenen Jahren hat sich der nach dem damaligen Bürgermeister Alois Lugger benannte Platz im Stadtteil Olympisches Dorf, der rund um die seinerzeit für die Athleten hochgezogenen Wohnblöcke entstanden ist, zur Hitzeinsel entwickelt.

Die klimafitte Umgestaltung dieser Asphaltwüste hat noch der vergangene Gemeinderat in seltener Einigkeit beschlossen. Im Finale des Wahlkampfs fanden sich im April 2024 zwölf Stadtpolitiker aller Couleurs zum Spatenstich ein.

Wünsche der Bewohner

Ein Jahr später sind die Bauarbeiten voll im Gang. Am Montag wurde eine weitere Phase des „Coolymp“ betitelten Projekts gezündet. Im an den Alois-Lugger-Platz angrenzenden Olympiapark starteten die Arbeiten für die Umgestaltung des Areals, die unter Einbindung der Bevölkerung geplant wurde.

Abkühlung für das Olympische Dorf in der Hitzestadt Innsbruck

Coolymp: Start der Bauarbeiten am Lugger-Platz im O-Dorf im April 2024

„Die Menschen vor Ort haben sich eine besinnliche Oase der Ruhe und Erholung gewünscht, die auch Möglichkeiten zum sportlichen Ausgleich bietet“, erklärt Baustadträtin Mariella Lutz (JA). Deshalb würden neue Bäume gepflanzt und „sanfte HügelmodelliHügelmodellierungenerungen“ gesetzt, die dem ganzen Park ein ansprechendes Update geben würde. 

Ansprechend war das Areal schon lange nicht mehr. Er war ein „Gstättn“, wie Lutz den Bozner Platz in der Innenstadt vor der inzwischen laufenden Umgestaltung nannte. Auch dort geht es um die Entschärfung eines Hitze-Hotspots.

8.800 m² entsiegelt

Im O-Dorf wird mit „Coolymp“ eine Fläche von „rund 8.800 Quadratmetern entsiegelt, begrünt und klimagerecht gestaltet“, so Klimastadträtin Janine Bex (Grüne). Der Olympiapark wird neben neu gestalteten Grünflächen und neu gesetzten Bäumen auch neue Sitz-, Liege- und Sportmöglichkeiten bieten.

Abkühlung für das Olympische Dorf in der Hitzestadt Innsbruck

Der Alois-Lugger-Platz im Olympischen Dorf war eine im Sommer unerträgliche Asphaltwüste

Platz und Park sollen noch im heurigen Sommer eröffnet werden. Mit „Coolymp“ entstehe ein „neuer Begegnungsraum, der sowohl Erholung als auch Bewegung ermöglicht und gleichzeitig zur Kühlung des Stadtklimas beiträgt“, ist Bex überzeugt. 

„Es freut uns sehr, mitzuerleben, wie aus einem Gemeinderatsantrag unter durchgehender Einbindung der Bevölkerung ein neuer Ort geschaffen wird, der die Bedürfnisse und Wünsche der Menschen in sich vereint“, sagt SPÖ-Klubobmann Benjamin Plach, der den ursprünglichen Antrag zum Projekt eingebracht hatte.

Abkühlung für das Olympische Dorf in der Hitzestadt Innsbruck

Begrünung und Beschattung des Alois-Lugger-Platzes nehmen Form an. Eine zentrale Überdachung steht, Erde wird aufgebracht

Das Budget für das gesamte Vorhaben beträgt vonseiten der Stadt rund 2,8 Millionen Euro. Die Innsbrucker Immobilien Gesellschaft (IIG) musste sogar 6,4 Millionen Euro investieren, um die unter dem Lugger-Platz gelegene Tiefgarage zu sanieren und weitere Maßnahmen zu finanzieren. 

Der Unterbau stellte auch eine Herausforderung bei der Begrünung des Platzes dar. Für die wird gerade im Herzen des Platzes Erde aufgeschüttet. Das Dach für einen beschatteten Sitzbereich steht bereits.

Rund 7.500 Menschen leben im Olympischen Dorf. Wie sehr sich für sie die Lebensbedingungen in einer Stadt mit inzwischen über 20 Hitzetagen pro Jahr verbessern wird, soll durch eine wissenschaftliche Begleitung des Projekts festgestellt werden.

Kommentare