"Grenzenloses Engagement": Rotes Kreuz rückte alle 54 Sekunden aus

Mitarbeiter des Roten Kreuz vor Rettungsauto
Rund 600.000 Einsätze verzeichnete das steirische Rote Kreuz 2024. Was heuer auf die Organisation zukommt.

Exakt 582.185 Mal rückte der Rettungsdienst des Roten Kreuz im Vorjahr in der Steiermark aus. Alle 54 Sekunden fuhr somit ein Team aus: Bei rund 24.000 Einsätzen waren auch Notärzte dabei, es ging "buchstäblich um Leben und Tod", wie die Organisation am Mittwoch mitteilte.

"Das zeugt vom grenzenlosen Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", dankte Präsident Siegfried Schrittwieser den 10.403 ehrenamtlichen und 1.769 hauptberuflichen Rot-Kreuz-Bediensteten. 

Die Blaulicht-Organisation ist aber breiter aufgestellt. So wurden etwa 5.760 Klientinnen und Klienten im Rahmen der mobilen Pflege zu Hause betreut, in rund 1.100 Spende-Aktionen wurden fast 49.000 Blutkonserven gesammelt. 

6.900 Jugendliche ausgebildet

In rund 3.000 Kursen ließen sich knapp 40.0000 Steirerinnen und Steirer Erste Hilfe-Maßnahmen beibringen. Dazu kommen noch knapp 6.900 Jugendliche, die über das Jugendrotkreuz entsprechend ausgebildet wurden.

Heuer will das Rote Kreuz zusätzlich mehr auf Telemedizin setzen, bis April soll das System integriert sein. "Das erlaubt uns, über Live-Bilder der Anruferinnen und Anrufer noch gezielter Maßnahmen zu setzen", erläutert Schrittwieser. 

Was noch geplant ist

Noch vor dem Sommer soll der Test für die  elektronische Einsatzdatenerfassung starten, um künftig Daten "schneller auslesen, analysieren und auch für Weiterbildungsmaßnahmen nutzbar zu machen".

Das Rote Kreuz Steiermark  2024: 

  • Es gab 582.185 Einsätze im Rettungsdienst, darunter 24.258 Notarzteinsätze
  • Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machten 547.377 Hausbesuche in der mobilen Pflege und Betreuung, es wurden 5.760 Personen betreut
  • 72.160 Personen kamen zur "Team Österreich Tafel", im Rahmen der Aktion wurden 941.763 Kilogramm an Lebensmittel ausgegeben
  • Der Blutspendedienst sammelte 48.931 Blutkonserven, es gab 29.008 Blutspender in 1.996 Sammelaktionen. Das Durchschnittsalter der Spenderinnen und Spender lag bei 43 Jahren
  • 39.888 Steirerinnen und Steirer wurden in Erster Hilfe ausgebildet
  • 700 Jugendliche wurden über die Lernhilfe betreut

Außerdem sollen heuer künftig pro Monat bis zu 32 neue Notfallsanitäterinnen und -sanitäter ausgebildet werden.

Die Eröffnung der neuen Landeszentrale ist für Herbst avisiert: Auf 12.000 Quadratmetern Nutzfläche haben dann bis zu 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am neuen Standort in Puntigam Platz.

Die Bilanz wurde zwei Tage nach der ersten Tagung jener Kommission veröffentlicht, die das Rettungswesen im Bundesland verbessern soll. Der Landesrechnungshof hatte das System im Vorjahr heftig kritisiert, so seien die Aufwendungen des Landes seit 2019 um 80 Prozent gestiegen.  

Allein das Land Steiermark zahlte zuletzt rund 30 Millionen Euro für das Rettungswesen, gemeinsam mit den Zahlungen von Gemeinden und Sozialversicherungen ergäben sich 73 Millionen Euro: Allerdings seien die Berechnungen und Kosten nicht immer nachvollziehbar, rügte der Rechnungshof.

Die FPÖ-ÖVP-Landesregierung will der Kritik mit einer eigens eingerichteten Kommission entgegen. Sie soll im Sommer dieses Jahres erste Ergebnisse liefern.

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