Steirische Gemeinderatswahlen: ÖVP legt bei Bürgermeisterposten zu
Die Gemeinderatswahlen fanden im März statt
In Prozentpunkten gerechnet setzte es für die ÖVP bei den Gemeinderatswahlen in der Steiermark ein Minus: Die Schwarzen erreichten im März 43,7 Prozent, um 3,5 Prozentpunkte weniger als 2020.
Doch wenn es um die Anzahl der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister geht, kann die ÖVP ein Plus vorweisen. Das steht nach Abschluss aller konstituierenden Gemeinderatssitzungen nun fest. Im Gegensatz zu vielen anderen Bundesländern gibt es in der Steiermark keine Bürgermeisterdirektwahl, der Ortschef oder die Ortschefin wird im Gemeinderat gekürt.
Und da konnte die ÖVP nun zulegen: 199 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister stellte man vor den Wahlen, nun sind es 205. Gewählt wurde in 284 der 285 steirischen Gemeinden; Graz ist routinemäßig erst wieder im Herbst 2026 dran.
Schwierige Finanzlage
Entsprechend zufrieden zeigt sich die geschäftsführende ÖVP-Landesparteiobfrau Manuela Khom am Mittwoch: "Es liegt in der DNA der steirischen Volkspartei, Verantwortung tragen und gestalten zu wollen." Allerdings sei die finanzielle Situation der Gemeinden nicht einfach: "Das ist kein steirisches Phänomen, sondern hängt von der gesamtwirtschaftlichen Situation in Österreich und Europa ab."
In 166 Gemeinden hat die ÖVP zudem bequeme absolute Mehrheiten, in 35 Gemeinden stellt sie in Koalitionen den Bürgermeister. In vier Gemeinden herrscht freies Spiel der Kräfte, es gibt also keine fix vereinbarten Arbeitsübereinkommen.
In vier Gemeinden ist derzeit die ÖVP Juniorpartner, in insgesamt 75 Gemeinden ist man in Opposition. Zudem wurden in drei Gemeinden Halbzeitlösungen vereinbart: In Hart bei Graz stellt die ÖVP in der ersten Hälfte der Periode den Bürgermeister, in Teufenbach-Katsch und Gutenberg in der zweiten Hälfte der Periode.
Obwohl die FPÖ in keiner Gemeinde auf Platz 1 landete, stellt sie künftig fünf Bürgermeister: Patrick Weilharter (St. Georgen am Kreischberg), Nicole Sunitsch (St. Michael in Obersteiermark), Daniel Kos (Leibnitz), Alexander Putzenbacher (St. Peter am Kammersberg) sowie Gottfried Sperl (Teufenbach-Katsch) eben mit Teilzeitlösung mit der ÖVP.
Zudem hat die FPÖ nun 56 Vizebürgermeister. FPÖ-Landeshauptmann Mario Kunasek sieht darin " "einen klaren Beweis für das Vertrauen der Menschen in eine glaubwürdige und bodenständige Politik, die nahe an den Bürgern ist".
Drei Anfechtungen
In drei Gemeinden fanden bisher noch keine konstituierenden Sitzungen statt: In Dobl-Zwaring, Hausmannstätten und St. Marein bei Graz gab es Einsprüche, am 12. Mai findet die Sitzung der Landeswahlbehörde dazu statt. In diesen drei Kommunen in Graz-Umgebung erzielte die ÖVP absolute Mehrheiten.
Kommentare