Von Identitärer Bewegung in die Schule? Kontroverse um Grazer Lehrer

Ein Lehrer eines Grazer Gymnasiums steht im Fokus einer genaueren Überprüfung der Bildungsdirektion Steiermark. Der Mann soll sich Ende Jänner bei der "Aktion 451" beteiligt haben. Dabei handelt es sich um einen Lesekreis zum Buch "Making Sense of Race", das laut einem Bericht der Kleinen Zeitung offenbar rechtsextremes Gedankengut enthält und die Rückkehr zur Rassentheorie in den Raum stellt. Das sorgt für Irritation bei Schülerinnen und Schülern sowie Eltern.
Die Bildungsdirektion Steiermark bestätigte Mittwochnachmittag die medial kolportierten Berichte: "Im Rahmen seiner Unterrichtstätigkeit an der Schule konnten keinerlei dienstliche Verfehlungen festgestellt werden. Lehrpersonen befinden sich insbesondere am Beginn ihrer Laufbahn in einer noch engeren Begleitung und Dienstaufsicht, durch Fachkolleginnen und -kollegen sowie die Schulleitung."
Die Bildungsdirektion beobachte die Umstände nun genau. "In diesem Zusammenhang wird auch geprüft, ob sich aus den privaten Aktivitäten des Lehrers Konsequenzen für sein Dienstverhältnis ergeben. Es besteht ein enger Austausch mit der Staatsanwaltschaft, die bis dato keine strafrechtliche Relevanz feststellen konnte", hieß es in einer Stellungnahme gegenüber der APA.
Tarngruppe der Identitären
Der Lehrer soll schon früher bei der Identitären Bewegung gewesen und als Aktivist gegen Flüchtlinge auf Lesbos aufgetreten sein. Die entsprechenden Inhalte auf sozialen Medien sollen mittlerweile gelöscht sein. Der Lehrer selbst wollte gegenüber der Zeitung keine Stellungnahme abgeben. Rechtlich gesehen dürfte die Bildungsdirektion keine Handhabe haben, sofern der Pädagoge keine bedenklichen Inhalte in der Schule verbreitet. Laut Verfassungsschutzbericht 2023 des Innenministeriums ist die "Aktion 451" eine Tarngruppe der Identitären Bewegung Österreichs.
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