Steirische Kommunalwahlen: FPÖ könnte erste Bürgermeister stellen

Es gab mehr als 1.100 Wahlokale in der Steiermark
Zusammenfassung
- In drei steirischen Gemeinden werden Wahleinsprüche geprüft. In Hausmannstätten, St. Marein und Dobl-Zwaring fordern Parteien Neuauszählungen. Die SPÖ und die Grünen hoffen auf zusätzliche Mandate.
- Die FPÖ könnte in der Obersteiermark ihre erste Bürgermeisterin stellen. Nicole Sunitsch ist Kandidatin in St. Michael. Die Koalitionsgespräche mit der ÖVP sind fast abgeschlossen.
- In der Bezirksstadt Leibnitz könnte ein Farbwechsel bevorstehen. Die FPÖ erreichte Platz 2 bei den Wahlen. Daniel Kos ist als neuer Stadtchef im Gespräch.
Zweieinhalb Wochen nach den Gemeinderatswahlen in 284 steirischen Gemeinden gibt es laut Wahlbehörde in drei Kommunen Wahleinsprüche: Hausmannstätten, St. Marein und Dobl-Zwaring.
In allen drei Fällen wird von wahlwerbenden Parteien eine Neuauszählung gefordert.
Ob es dazu kommt, wird in den kommenden Wochen von der Behörde geprüft. Dann wird entschieden, ob es etwa bei Neuauszählungen bleibt oder eine Wahl wiederholt werden muss.
In Hausmannstätten hat die SPÖ das Wahlergebnis beeinsprucht, denn sie ortet eine mögliche Wahlwerbung in der Wahlzelle. In einer lag laut SPÖ die Gemeindezeitung angeblich als Schreibunterlage auf und wurde erst später entfernt, berichtete der ORF am Mittwoch. Als zweiter Punkt wird auch kritisiert, dass Wahlkarten nach dem Einlangen im Gemeindeamt nicht gescannt worden seien.
Die SPÖ hat in Hausmannstätten drei Mandate und spekuliert damit, dass sie mit diesem Wahleinspruch und einer möglichen Neuauszählung ein zusätzliches Mandat erhält.
Ähnliches erhoffen sich die Grünen in St. Marein, denn auch da hat offenbar nur eine Stimme gefehlt, damit die Partei ein drittes Mandat erhält. Eine Neuauszählung wurde auch da gefordert - ebenso wie in Dobl-Zwaring. Dort sind es die Freiheitlichen, denen eine Stimme auf ein sechstes Mandat fehlt. Zudem sei es bei einzelnen Wahlsprengeln zu Abweichungen zwischen den tatsächlich abgegebenen und den vorhandenen Stimmen bei der Auszählung gekommen, so die Kritik der FPÖ.
Während das Ergebnis in diesen drei Gemeinden also noch nicht fix ist, zeichnet sich in anderen Gemeinden immer deutlicher ab, wer Bürgermeister oder Bürgermeisterin wird.
Erste blaue Bürgermeisterin?
In manchen Kommunen dürfte es dabei auch zu Überraschungen kommen, denn nicht immer wird die stimmenstärkste Partei das Gemeindeoberhaupt stellen. So ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die FPÖ, ohne in einer einzigen Gemeinde die meisten Stimmen erhalten zu haben, wohl doch den einen oder anderen Bürgermeistersessel ergattern wird.
Ein Beispiel ist St. Michael in Obersteiermark: Die Koalitionsgespräche zwischen FPÖ und ÖVP sind dem Vernehmen nach auf der Zielgeraden.
Nicole Sunitsch könnte daher bald blaue Bürgermeisterin in der Gemeinde sein. Basis dafür war ihr Wahlerfolg: Die Freiheitlichen konnten um sechs Mandate auf acht zulegen, die SPÖ verlor gleichzeitig die absolute Mehrheit und kam nur knapp vor der FPÖ zu liegen.
Blauer Stadtchef?
In der südsteirischen Bezirksstadt Leibnitz dürfte ebenfalls ein Farbwechsel bevor stehen: Die SPÖ hat bei den Gemeinderatswahlen ihre absolute Mehrheit eingebüßt, die FPÖ schaffte den Sprung auf Platz 2 - gemeinsam mit ÖVP und Bürgerforum dürfte vermutlich FPÖ-Spitzenkandidat Daniel Kos im Gemeinderat zum neuen Stadtchef gekürt werden.
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