"Operation Kaukasus": Drogendealer wandten auch Folter an

Die Exekutive stellte auch Langwaffen sicher
Zusammenfassung
- Großrazzia in der Obersteiermark: 42 Verdächtige in internationalem Drogenring festgenommen, der mit Kokain, Cannabis und Amphetaminen handelte.
- Seit 2022 untersucht, beschlagnahmten Ermittler große Mengen Suchtmittel und Waffen; u.a. 11,5 kg Kokain, 80 kg Cannabis und zahlreiche Waffen.
- Drogen durch Lkw und Reisebusse aus dem Kosovo, Spanien, Deutschland und Slowenien geschmuggelt; „Operation Kaukasus“ zerschlägt gewalttätigen Suchtgiftring.
Sechs Jahre lang soll eine Drogenbande nicht nur mit Kokain, Cannabis und Amphetaminen gehandelt haben, sondern auch Menschen gefoltert und mit Waffen bedroht haben: Ermittler des Landeskriminalamts Steiermark haben nun insgesamt 42 Verdächtige ausgemacht, teilte die Landespolizeidirektion am Mittwoch mit.
Seit 2022 wurde gegen die Gruppe ermittelt, der vor allem in der Obersteiermark "schwunghafter Drogenhandel" angelastet wird, wie es hieß. Sie soll unter anderem zumindest 1,5 Tonnen Kilogramm Cannabis sowie mehrere Hundert Kilogramm Kokain nach Österreich gebracht haben.
Bei Hausdurchsuchungen wurden Suchtgift und Waffen sichergestellt:
- 11,5 Kilogramm Kokain
- 80 Kilogramm Cannabis
- 10 Kilogramm Cannabisharz
- 250 Gramm Amphetamin
- 95.000 Euro in bar
- Zahlreiche Faustfeuer- und Langwaffen samt Munition beschlagnahmt
Geschmuggelt in Lkw und Reisebussen
Die Drogen sollen in Reisebussen und Lkw aus dem Kosovo, Spanien, Deutschland und Slowenien nach Österreich transportiert worden sein, teilweise in Tranchen von bis zu 80 Kilogramm, berichtete die Polizei.
Im März 2023 nahm die Polizei vier Personen fest, mehrere Kilogramm Kokain sowie an die 30 Kilogramm Cannabis wurden sichergestellt. Das führte zu einem der Hintermänner und weiteren Dealern, wobei einer der Verdächtigen auch "Mitglied einer Rockergruppierung" sei, wie die Exekutive betonte. Sie sollen zum Teil aus der Haft heraus ihre Drogengeschäfte weiter geleitet haben.
Die "Operation Kaukasus"
Das Landeskriminalamt gründete danach die "Operation Kaukasus", um den Suchtgiftring aushebeln zu können: Die Drogen seien von den Dealern "ähnlich einer Firmenstruktur arbeitsteilig in Österreich verteilt worden", und zwar in der Steiermark sowie in Wien und Oberösterreich.
Die Hauptverdächtigen stammen laut Polizei aus Tschetschenien sowie dem Balkanraum. Auffällig sei "die ausgesprochen hohe Gewaltbereitschaft der tschetschenischen Tätergruppierungen, die über psychische und physische Folterungen zu weitreichenden Menschenrechtsverletzungen führten", so die Polizei.
Nachgewiesen worden seien Nötigung, Körperverletzungen, Misshandlungen - auch unter Anwendung von Folter.
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