Nach Grazer Amoklauf: Beirat startet Präventionsmaßnahmen

Kerzen vor Schule nach Gewalttat
Nach dem Amoklauf an Grazer Schule soll Beirat Maßnahmen nicht nur für den betroffenen Standort, sondern für alle Bildungseinrichtungen entwickeln.

Zusammenfassung

  • Der steirische Beirat für Gewaltprävention hat einen Fahrplan mit fünf Clustergruppen zur Gewaltprävention erstellt.
  • Die Clustergruppen konzentrieren sich auf Infrastruktur, Unterstützungssysteme, Elternbildung, Prävention und digitale Sicherheit.
  • Bis Ende September sollen erste Sitzungen der Cluster stattfinden, um Ergebnisse im Oktober zu diskutieren.

Bei der ersten Sitzung des Gesamtbeirats zur Gewaltprävention am Montag in der Steiermark ist der Fahrplan für die kommenden Monate festgelegt worden: Das Land Steiermark will in fünf Clustern mit Expertinnen und Experten Maßnahmen sammeln und danach politische Schlüsse daraus ziehen.

Die Mitglieder der Cluster sollen bis Ende September zumindest einmal tagen, damit im Oktober bei einer weiteren Sitzung des Gesamtbeirats erste Ergebnisse diskutiert werden können.

Der Beirat wurde nach dem tödlichen Amoklauf am 10. Juni in einer Grazer Schule ins Leben gerufen und soll sich nicht nur mit Maßnahmen für den betroffenen Schulstandort beschäftigen, sondern Schlussfolgerungen für sämtliche Bildungseinrichtungen finden.

AMOKLAUF IN GRAZ: LAND STEIERMARK STATEMENTS NACH DER ERSTEN SITZUNG DES GESAMTBEIRATES ZUR GEWALTPRÄVENTION

Am Montag fand die erste Sitzung statt

"Es ist ein breites Spektrum, das es abzudecken gilt", sagte Bildungslandesrat Stefan Hermann (FPÖ) am Montag bei einem Medienstatement nach der ersten Sitzung des Beirats. "In fünf Clustergruppen sollen mit Experten aus den jeweiligen Bereichen Maßnahmen vorgelegt werden.

Danach folgen die politischen Entscheidungen." Er betonte, dass es um keine "Effekthascherei" gehe. Auch die Klubobleute der Opposition im Landtag seien mit an Bord.

Die fünf Cluster im Detail

  • FPÖ-Klubobmann Marco Triller wird den Cluster für "Infrastruktur und Sicherheit" leiten. In ihm werden bauliche Sicherheitsmaßnahmen und Notfallsysteme besprochen - so sei etwa ein Notfallknopf unter den Lehrertischen denkbar.
  • Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner wird den Cluster "Unterstützungssysteme für Bildungseinrichtungen" führen. Damit sollen beispielsweise psychologische Angebote und Sozialarbeit ausgebaut werden.
  • Landeshauptmannstellvertreterin Manuela Khom (ÖVP) übernimmt den Cluster "Elternbildung, Lebensumfeld-Familie", der sich mit Unterstützung für Familien beschäftigen wird. "Einen Elternbildungspass wird es wohl brauchen", kündigte Khom an.
  • Landesrat Stefan Hermann wird den Cluster für "Prävention und außerschulische Jugendarbeit" leiten, mit dem vor allem schon bestehende Angebote noch besser bekannt gemacht werden sollen.
  • Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP) wird für den Cluster "Sicherheit im digitalen Raum" zuständig sein, der sich mit Cybermobbing, Internetsucht und Medienkompetenz beschäftigen wird.

Pro Cluster sollen maximal zehn Expertinnen und Experten ihre Erfahrungen einbringen. Vorgeschlagen werden die Clustermitglieder von den jeweiligen Leitungen, aber auch von den Landtagsklubs.

"Es wird keine Sommerpause geben", so Hermann. Ab Mitte August werden die Cluster zum ersten Mal zusammenfinden.

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