Zu groß, zu teuer: Salzburger Stadtfest 2025 sprengt Finanzrahmen

Luftaufnahme der Salzburger Altstadt mit Blick auf den Dom.
Laut Endabrechnung wurden 880.000 statt 500.000 Euro ausgegeben.

Das dreitägige Salzburger Stadtfest Ende Juni 2025 hat deutlich mehr gekostet als vorgesehen. Statt der veranschlagten 500.000 Euro wurden für das in dieser Form neue Innenstadtevent 880.000 Euro ausgegeben, informierte am Montag Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) im Stadtratskollegium. "Wir haben zu gering budgetiert", erklärte der Stadtchef und machte für die Mehrkosten gleich mehrere Faktoren aus. Unabhängig davon soll das Fest im Juni 2026 erneut stattfinden.

Wie Auinger sagte, habe man nach dem Amoklauf in Graz rund 100.000 Euro mehr für den Bereich Sicherheit investiert. Auch zusätzliche Stromaggregate und Überstunden für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt hätten sich zu Buche geschlagen. Zudem sei das Festareal im Vergleich zu den Planungen deutlich größer gewesen. Man habe mit 35.000 Besucherinnen und Besuchern kalkuliert - gekommen seien schließlich 55.000 bis 60.000 Personen.

Stadtchef Auinger: Festspielgast stärker gefördert

In Salzburger Medien verglich Auinger am Dienstag die Kosten mit den Subventionen für die Salzburger Festspiele. "Die Stadt fördert die Festspiele mit vier Millionen Euro im Jahr. Bei 256.000 Besuchern sind das 16 Euro Förderung pro Besucher. Beim Stadtfest sind es mit derselben Rechnung 11 Euro pro Besucher." Eine in Auftrag gegebene Analyse zur wirtschaftlichen Wertschöpfung des Festes liege noch nicht vor.

Die neben der SPÖ in der Stadtregierung vertretenen Parteien KPÖ Plus, ÖVP und Bürgerliste zeigten sich angesichts der Kostenüberschreitung wenig erfreut und wünschen sich eine Evaluierung, mehr Kontrolle oder eine Redimensionierung des Festes. Konsequenzen wie von Neos oder FPÖ gefordert dürfte es wohl nicht geben. 

Für die Neuauflage im nächsten Jahr sind bereits Mittel von rund einer halben Million Euro budgetiert, darüber hinaus will die Stadt höhere Sponsoreneinnahmen lukrieren. Heuer betrug der Anteil von Sponsoren rund 150.000 Euro.

Polizei hielt mehr Sicherheitskräfte für nicht erforderlich

Am Dienstagnachmittag meldete sich auch die Landespolizeidirektion Salzburg zu Wort. Aufgrund des Amoklaufes in Graz oder sonstiger Vorfälle sei aufgrund des bestehenden Sicherheitskonzepts und der aktuellen polizeilichen Einschätzung "keine Erhöhung der eigenen sowie externen Sicherheitskräfte" beim Stadtfest erforderlich gewesen, heißt es in einer Aussendung. Es habe dazu auch keine Anordnung oder bescheidmäßige Vorschreibung gegeben - etwas, was Bürgermeister Auinger freilich auch nicht behauptet hatte.

Der Stadtchef zeigte sich gegenüber der APA über die Aussagen der Landespolizeidirektion verwundert. Die städtische Veranstaltungsbehörde habe sehr wohl einen Bescheid ausgestellt, der einen Schlüssel von einer Sicherheitskraft auf 100 Besucherinnen und Besucher vorschrieb. "Und in der Endabrechnung haben wir auch für die Polizei mehr bezahlt, als budgetiert."

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