Zwei Wiener für großen Diamantbetrug verurteilt

Zwei Wiener für großen Diamantbetrug verurteilt
Die Männer verkauften minderwertige Edelsteine zu weit überhöhten Preisen. Der Schaden: Mindestens 300.000 Euro

Um ihren Lebensstil und ihre Spielsucht zu finanzieren, haben zwei Wiener einen groß angelegten Diamantenbetrug organisiert. 4000 bis 5000 Euro habe er dabei monatlich verdient, erzählte einer der beiden am Donnerstag am Landesgericht Innsbruck. Dort wurden der 33-Jährige und sein 55-jähriger Komplize wegen schwerem gewerbsmaßigen Betrug verurteilt.

Die Männer haben eine Firma betrieben, die einzig dazu diente, Opfern minderwertige Diamanten um teures Geld anzudrehen. Zwischen 2012 und 2017 wurden gezielt Selbstständige und leitende Angestellte angesprochen.

Ermittler gingen von 1,5 Millionen Euro Schaden aus

Die Wiener boten Diamanten als Wertanlage an. Sie versprachen eine fixe Rendite und gaben eine Rücknahmegarantie ab. Beides leere Versprechen. Die minderwertigen Edelsteine wurden um ein Vielfaches ihres Werts verkauft. Der Schaden beträgt mindestens 300.000 Euro. Die Ermittler schätzten ihn sogar auf 1,5 Millionen Euro.

Tatsächlich zu beziffern ist er jedoch nicht. Einerseits stehen die echten Werte der verkauften Diamanten nicht fest und andererseits ist der Kreis der Geschädigten nicht eindeutig eingrenzbar. Mögliche Mittäter werden zudem gesondert verfolgt.

Misstrauischer Tiroler

Zwei Dutzend Namen von Opfern, die im Zuge der Ermittlungen aufgetaucht sind, führte der Richter gestern an. Sie haben teilweise bis zu 200.000 Euro investiert. Die Sache flog auf, weilt ein Tiroler Kunde misstrauisch wurde.

Die Wiener waren geständig. Der 33-Jährige kam aufgrund seiner bisherigen Unbescholtenheit mit einer 20-monatigen Haft auf Bewährung davon. Marcus Januschke, Verteidiger des 55-Jährigen, wies darauhin, dass sein Mandant inzwischen sein Leben auf neue Beine gestellt hat. Der einschlägig Vorbestrafte wurde zu 36 Monaten Haft verurteilt, 24 davon aber bedingt.

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