Zwei Millionenpleiten in der Abfallentsorgungsbranche

Zwei Millionenpleiten in der Abfallentsorgungsbranche
Die Insolvenzursachen liegen in der Pandemie und einem geänderten Abfallaufkommen.

Das Einzelunternehmen Oswald Hackl und die Hackl Container Abfallbehandlungs GmbH mit Sitz in Wulkaprodersdorf, Burgenland, haben am Landesgericht Eisenstadt Anträge auf Eröffnung von Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung gestellt. Das bestätigt Gerhard Weinhofer von Creditreform dem KURIER. Insgesamt sind 74 Arbeitnehmer von den Insolvenzen betroffen.

Die Insolvenzursachen liegen in der Pandemie und einem geänderten Abfallaufkommen infolge des Rückgangs der Wirtschaftsleistung. Im Einvernehmen mit der Hausbank wurde von einem Beratungsunternehmen eine Fortbestehungspronose erstellt. So sollte eine Zwischenfinanzierung der Liquidität für das Jahr 2022 und ein strategischer Partner gefunden werden.

"Es wurden bereits Finanzierungspartner zur Umsetzung von Restrukturierungsmaßnahmen und Zwischenfinanzierung gefunden, jedoch musste nunmehr festgestellt werden, dass auf Grund der zu erwartenden negativen Liquidität der gegenständliche Insolvenzantrag gestellt werden musste", heißt es vom AKV.

Laut Creditreform "gibt es zumindest zwei ernsthafte Interessenten für eine Partnerschaft, die auch intensive Branchenkenntnis haben".

Die Passiva der Einzelfirma Oswald Hackl betragen 14,078 Millionen Euro, die Aktiva werden mit 12,315 Millionen Euro beziffert, aber das freie Vermögen beträgt lediglich 227.000 Euro. Die Passiva der Hackl Container Abfallbehandlungs GmbH belaufen sich auf rund 3,63 Millionen Euro. Die Aktiva bestehen vor allem aus Lieferforderungen und betragen 230.000 Euro.

Die Unternehmen sollen fortgeführt werden, der Fortbetrieb soll auf Factoringbasis finanziert werden. Den Gläubigern wird laut Creditreform eine Quote von 20 Prozent zahlbar binnen zwei Jahren angeboten.

 

 

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