"Ich lasse mir die Hitler-Keule sicher nicht umhängen. Bei mir sind Juden als Gäste herzlich willkommen. Aber ich bleibe dabei, Araber, Syrer oder sonst wer ist bei mir nicht willkommen", sagt Lercher im Gespräch mit dem KURIER.
Im Jänner vergangenen Jahres hatte Lerchers Rechtfertigung so geklungen: "Ja, mir reicht es. Wer je mit diesen Gästen zu tun hatte, weiß, wovon ich rede. Wir hatten zuletzt Gäste aus dem arabischen Raum, die ihr Kind samt dreckigen Schuhen mitten im Lokal auf den Tisch gestellt haben und meine Kellnerin dann beleidigten, weil sie sagte, sie sollen das unterlassen", sagte er damals im KURIER-Interview.
Marketing geht zu weit
Was damals noch teilweise Verständnis auslöste, ruft nun Kopfschütteln hervor. "Wir wissen, dass der Wirt gerne provoziert, das ist auch eine Art des Marketings von ihm. Aber dieses Mal ist er zu weit gegangen", erzählt eine Einheimische, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will.
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So weit, dass auch der Verfassungsschutz nach dem Verbotsgesetz ermittelt. Laut Kleiner Zeitung sei aus Sicht der Staatsanwaltschaft Klagenfurt jedenfalls ein Anfangsverdacht nicht auszuschließen.
Lercher hat kaum Verständnis für die Ermittlungen. "Haben wir keine anderen Probleme? Da sind pro Hamas-Demos in Wien, die werden nicht verboten. Mich will man hingegen mundtot machen." Und er hält fest, er sei "bei dem Krieg da unten", klar auf der Seite Israels.
Termin vor Gleichbehandlungskommission
Bereits die Aktion vom vergangenen Jänner hatte für den Wirt Konsequenzen nach sich gezogen. Er sollte sich vor der Gleichbehandlungskommission im Bundeskanzleramt verantworten. Der Termin wurde allerdings krankheitsbedingt verschoben. Auch das kommentiert der Wirt in den sozialen Medien: Er werde keiner Ladung mehr nachkommen. "Ihre Sanktionen interessieren mich Nüsse."
Lerchers Postings in dem sozialen Netzwerk sind vorerst verschwunden. "Dass Arisch dafür steht, wofür es steht, das war mir wirklich nicht bewusst", sagt er am Ende des Gesprächs. Er habe vielmehr lokale Spezialitäten gemeint. Alles was aus dem Wald komme und so, sagt er.
Und verabschiedet sich dann mit "Heil". Zu Lerchers Verteidigung: Er ist gebürtiger Osttiroler, wo dieser Gruß nach wie vor - und tatsächlich ohne Bezug zur NS-Zeit - völlig normal ist.
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