Wolkersdorf: ÖVP-Liste stürzt die ÖVP-Stadtchefin

Steindl berät über die weitere Vorgehensweise mit ihrer Partei
ÖVP-Bürgermeisterin Anna Steindl hat zwar die Gemeinderatswahl gewonnen, regieren kann sie in Wolkersdorf dennoch nicht.

Bürgermeisterin Anna Steindl ging mit ihrer ÖVP aus den vorgezogenen Gemeinderatswahlen als stärkste Kraft hervor, sie muss dennoch ihren Sessel räumen. Am Freitag fand sich eine "bunte Koalition" gegen die amtierende Stadtchefin, die von der ÖVP-Gegenliste rund um Spitzenkandidat Dominic Litzka und Landtagsabgeordneten Kurt Hackl getragen wird. Weiters sind die Bürgerliste, die Grünen und die SPÖ an Bord.

Trotz eines Stimmenverlustes von 5,9 Prozent hatte die ÖVP-Fraktion rund um Anna Steindl am 26. März 13 Mandate geschafft. Mit Abstand dahinter rangierte die abgespaltene ÖVP-Liste „Team Wolkersdorf“ mit sieben Mandaten. Vier entfielen auf die Liste „Mit:uns“, drei auf die Grünen, zwei auf die SPÖ. Diese „bunte Koalition“, die sich am Freitag auf einen „Zukunftspartnerschaft für Wolkersdorf“ geeinigt hat, kommt nun auf 16 Mandate.

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Dominic Litzka.

Bürgermeister soll Dominic Litzka vom Team werden, Vizebürgermeister Albert Bors von der SPÖ. Alle weiteren Regierungsfraktionen stellen einen Stadtrat. Als Ziele setzt man sich nach einem „Kassasturz“ leistbares Wohnen im Gemeindebau, soziale Kinderbetreuung ab dem 1. Lebensjahr sowie ein Maßnahmenpaket für die Zentrumsbelebung.

Die Proteste von Noch-ÖVP-Bürgermeisterin Anna Steindl und ihrem Team werden nicht ausbleiben. Erste Briefe an Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sind bereits unterwegs, weil die Landes-ÖVP diesen Coup gebilligt habe. Theoretisch könnte es sogar nochmals zu Neuwahlen kommen.

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