Im Wiener Rathauspark wurden wetterbedingt die Eislaufflächen gesperrt. Erste ergiebige Schneefälle erwartet.
27.12.16, 10:56
Ein Hoch im Westen und ein Tief im Osten werden dem dazwischen liegendem Österreich am Dienstagnachmittag heftigen Wind bescheren. In den höheren Lagen Ostösterreichs, vom Wienerwald bis Rax/Schneeberg sowie der Buckligen Welt und dem Leithagebirge, erwartet die ZAMG Böen bis zu 130 km/h. Im Wiener Becken werden es immerhin noch 70 bis 90 km/h.
Wohl das erste Sturmopfer war die ORF-Sendung Guten Morgen
Österreich, die aus Wien übertragen werden sollte. Aufgrund der hohen Windgeschwindigkeiten musste die Übertragung abgebrochen werden. Auf der Jubiläumswarte in Wien wurde Dienstagvormittag laut ORFWien österreichweit mit 100 km/h die höchste Geschwindigkeit gemessen. Im Rathauspark wurden wetterbedingt die Eislaufflächen gesperrt, wie die Veranstalter mitteilten.
Ein Junge geht am Freitag (16.12.2011) bei Schneefall über eine Straße in Hannover. Sturmtief "Joachim" hat auf seinem Weg durch Deutschland für teils chaotische Verhältnisse gesorgt. Foto: Julian Stratenschulte dpa/lni +++(c) dpa - Bildfunk+++
Auch die ersten ergiebigen
Schneefälle werden durch die aktuelle
Wetterlage erwartet. 30 bis 40 Zentimeter werden bis einschließlich Mittwoch vom
Salzkammergut bis ins westliche
Niederösterreich herunterkommen. Am meisten wird es wohl am
Ötscher, Hochkar und Mariazeller Raum geben. Noch am Dienstagnachmittag werden die Niederschläge beginnen, die im Laufe der Nacht noch zunehmen sollten. Im Osten sind in niedrigeren Lagen Graupelschauer möglich.
Temperaturen um den Gefrierpunkt
Von einem Wintersturm wollte der Fachmann der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik nicht sprechen, es wären einfach extreme Luftdruckgegensätze, die im Osten all jene durchbeuteln, die sich ins Freie wagen. Im Verlauf der zweiten Nachthälfte sollten zwar die Niederschläge zunehmen, dafür aber der Wind nachlassen. Am Mittwoch würden nur mehr maximal 70 km/h erwartet.
Die Temperaturen werden um den Gefrierpunkt liegen, im Westen aber auf sieben, acht Grad Plus klettern, in Wien auf vier bis fünf Grad.
ABD0001_20161227 - dpatopbilder - Der Fischmarkt mit der Fischauktionshalle steht am 27.12.2017 in Hamburg während einer Sturmflut unter Wasser. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Eine Sturmflut hat unterdessen in
Hamburg verschiedene Hafenbereiche an der
Elbe unter Wasser gesetzt. Dem Lagezentrum der
Polizei zufolge lag der Scheitelpunkt des
Hochwassers in der Nacht zum Dienstag 2,73 Meter höher als das mittlere
Hochwasser. Straßen im Hafengebiet und unter anderem auch der Fischmarkt wurden dadurch überflutet. Verletzte gab es nach ersten Erkenntnissen nicht.
ABD0062_20161226 - Bei stürmischem Wind steigt das Hochwasser an der Elbe in Cuxhaven (Niedersachsen) am 26.12.2016 über die Uferbegrenzung und überschwemmt den Bereich um den Holzanleger ·Alte Liebe·. Das stürmische Wetter über die Weihnachtsfeiertage erreichte seinen Höhepunkt. Foto: Ingo Wagner/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Laut dem deutschen
Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (
BSH) gab es auch an der
Nordseeküste Pegel von teilweise über zwei Metern. Dem Seewetterdienst zufolge kam es dort mancherorts - etwa auf der Insel
Sylt - zu nächtlichen
Windböen der Stärke 11, an der Ostseeküste vereinzelt sogar zu Böen der höchsten Stufe 12 mit bis zu 120 Stundenkilometern.
Stürmische Tage auch in Skandinavien
Von wegen Stille Nacht: Auch über Skandinavien ist am zweiten Weihnachtstag ein heftiger Sturm hinweggefegt. "Urd" setzte am Montag in Schweden, Norwegen und Dänemark Straßen unter Wasser, verursachte Stromausfälle und stürzte Bäume um. Die Öresundbrücke zwischen Kopenhagen und Malmö war in der Nacht auf Dienstag geschlossen.
epa03205824 Danish ship 'Urd' lies moored after a collision the previous night with the 'Nils Holgersson' ferry at Skandinavienkai in Travemuende, north Germany, 04 May 2012. The 'Urd' suffered a leck that has to be repaired before shipping out, but no one was hurt. EPA/MARKUS SCHOLZ
Auf der Insel
Seeland standen einige Ferienhäuser unter Wasser. Zwischen
Rostock und dem dänischen
Gedser sollten bis Dienstag früh keine Fähren ablegen. Auch in
Norwegen blieben
Schiffe in den Häfen, Flugzeuge aus Bergen und
Oslo hoben verspätet oder gar nicht ab. 70.000 Haushalte im Land waren ohne Strom. In
Südschweden fielen Züge aus, in
Göteborg standen Keller unter Wasser. Verletzte gab es aber nicht.
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