Sieben Regionen ab Mittwoch orange: Keine neuen Einschränkungen

Die Corona-Ampel feiert am 4. September Premiere
Wien, Innsbruck, Bludenz, Dornbirn, Neunkirchen, Mödling und Kufstein steigen um eine Sicherheitsstufe. Was das bedeutet.

Wie der KURIER aus verlässlicher Quelle erfuhr, hat die Corona-Ampel-Kommission beschlossen, folgende sieben Regionen ab Mittwoch auf "Orange" umzustellen: Wien, Innsbruck, Bludenz, Dornbirn, Neunkirchen, Mödling und Kufstein.

Orange heißt prinzipiell: Hohes Risiko. Häufung von Fällen, nicht mehr direkt Clustern zuordenbar. Das heißt, die Infektionen lassen sich nicht mehr vollständig direkt nachvollziehen, woher sie gekommen sind. Das wäre aber essentiell für das Contact Tracing, um einen unkontrollierten Ausbruch verhindern zu können.

Gesundheitsminister Anschober: Ampelschaltung als Signal an die Bevölkerung

Die Kommission (neunzehn Mitglieder, davon neun Vertreter der Länder, fünf Wissenschaftler und Experten, fünf Vertreter der Bundesregierung) gibt grundsätzlich nur eine Empfehlung für die Politik ab, was dann wirklich passiert, ist Entscheidung der Bundesregierung bzw des Gesundheitsministers.

Etliche Sprünge auf Gelb

Neben den Orange-Schaltungen wurden auch zahlreiche Bezirke auf Gelb hochgestuft. Stark betroffen ist dem Vernehmen nach Oberösterreich, wo nur das Innviertel mit Ried, Braunau und Schärding Grün bleiben.

In Vorarlberg ist überhaupt kein Grün mehr zu sehen. Denn Bregenz und Feldkirch werden Gelb. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) sagte den "VN", das nicht nur zu akzeptieren sondern die Neu-Färbung sogar eingefordert zu haben.

Zur Stadt Graz kommen Graz-Umgebung und Deutschlandsberg im gelben Sektor. In Tirol gesellen sich zu Schwaz Landeck und Innsbruck-Land im gelben Bereich. Neu auf Gelb sind auch noch jede Menge niederösterreichische Bezirke, St. Pölten, Krems Stadt und Land, Baden, Bruck, Gänserndorf, Lilienfeld, Zwettl und Wiener Neustadt Land. Wiener Neustadt Stadt bleibt ebenso wie Korneuburg am Gelb-Status.

Was bedeutet "Orange" nun?

Bedeutende Einschränkungen bringt die Farbe Orange für die betroffenen Bezirke (anders als ursprünglich geplant) nicht mit sich. Vielmehr geht es um Empfehlungen, die von der zuständigen Kommission ausgesprochen wurden - etwa die Intensivierung des Schutzes von Pflegeeinrichtungen und Krankenanstalten, die Erhöhung der Screeninguntersuchungen in einschlägigen Bereichen wie Pflege, Gesundheit und Bildung sowie die Etablierung von präventiven Maßnahmen z.B. an Märkten sowie eine Einschränkung von Veranstaltungen in geschlossenen Gesellschaften ohne Sicherheitskonzept.

Gerade letzterer Punkt könnte durchaus noch von Interesse sein, wenn man an größere Feierlichkeiten etwa zu Jubiläen, Taufen oder Hochzeiten denkt. Ob es hier zusätzliche Verordnungen zur Umsetzung der Empfehlungen braucht, wird laut Regierungskreisen in den kommenden Tagen beraten.

Freilich hätte gemäß den ursprünglichen Ampel-Plänen Orange noch viel größere Einschnitte gebracht. Da wären z.B. bei Events mit zugewiesenen Sitzplätzen in geschlossenen Räumen nur noch maximal 250 Personen erlaubt gewesen, hätte es in den Oberstufen die Möglichkeit zur Rückkehr von Home-Schooling gegeben und wäre die Sperrstunde auf Mitternacht vorverlegt worden.

Nunmehr hat die Ampel offenkundig nur noch die Aufgabe, die Aufmerksamkeit der Bevölkerung in den aktuell stärker betroffenen Regionen zu erhöhen. 

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