Wie Mozarts Vater das junge Genie förderte

Natürlich wäre Mozart auch ohne die Hilfe seines Vaters das Genie geworden, dessen Musik wir kennen. Und doch war Leopold Mozart eine wichtige Stütze für seinen Sohn, vor allem war er es, der das überragende Talent früh erkannt und gefördert hat.
Leopold Mozart war am 14. November 1719 als Sohn eines Buchbindermeisters in Augsburg zur Welt gekommen und mit 18 Jahren nach Salzburg übersiedelt, um dort Philosophie und Jus zu studieren. Diesem Umstand verdanken wir es, dass Wolfgang Amadeus als „Österreicher“ zur Welt kam. Leopold wechselte bald zur Musik über, wurde Violinist und Kammerdiener eines Grafen, 1747 erhielt er die Stelle eines „Hof- und Cammer-Componisten“.
Leopold unterrichtet
Im selben Jahr heiratete Leopold Mozart die aus St. Gilgen stammende Anna Maria Pertl, die sieben Kinder zur Welt brachte. Fünf von ihnen starben als Säuglinge, nur Wolfgang Amadeus und seine um vier Jahre ältere Schwester Maria Anna, genannt „Nannerl“, erlebten das Erwachsenenalter.
Leopold Mozart schuf viele Kompositionen, von denen 250 erhalten sind. Geschichte schrieb er aber, weil er seinem Sohn „Wolferl“ ab dessen viertem Lebensjahr Musikunterricht erteilte.
Wolfgang war noch nicht sechs Jahre alt, als sich Leopold entschloss, mit seinen beiden „Wunderkindern“ – auch Nannerl war überaus talentiert – ausgedehnte Tourneen zu unternehmen. Sie kamen an die Höfe in Wien, Paris, London, in viele Adelspaläste und gaben öffentliche Konzerte, bei denen Wolfgang in einzigartiger Perfektion Klavier und Geige spielte.
Leopold Mozart war inzwischen Vizekapellmeister des Erzbischofs von Salzburg geworden, brachte es aber zu seinem großen Bedauern zeitlebens nicht über diese Stelle hinaus. Er verdiente wenig und war daher auf die einträglichen Reisen mit seinen Kindern angewiesen, für die er sich ausgiebige Urlaube gewähren ließ. Als er anlässlich einer Frankreich-Reise um Urlaub ansuchte, wurde er fristlos entlassen, später aber wieder angestellt.
Mozarts Vater war ein hochgebildeter Mann, dessen Buch „Versuch einer gründlichen Violinschule“ in mehrere Sprachen übersetzt wurde.
In seinen späten Jahren verschlechterte sich das Verhältnis des Vaters zum Sohn. Leopold war dagegen, dass Wolfgang nach Wien ging und Constanze heiratete – auch weil das Genie auf diese Weise aus seinem Einflussbereich verschwand.
Leopold war bis zu seinem Tod am 28. Mai 1787 Vizekapellmeister am Hof des Salzburger Erzbischofs.
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