Sturmwarnung für weite Teile Österreichs

Symbolbild
Tiefdruckgebiet zieht über das Land. Ab Mittag werden Böen bis zu 100 km/h erwartet.

Heute, Mittwoch, wird es in weiten Teilen Österreichs stürmisch. Mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h zieht ein Tiefdruckgebiet über Österreich. Einzig im Süden und Südosten bläst der Wind schwach bis mäßig.

Im Großteil Ober- und Niederösterreichs sowie in der nördlichen Obersteiermark traten Windspitzen von 70 bis 90 km/h auf, ebenso im nördlichen Vorarlberg und im Tiroler Außerfern. "In den kommenden Stunden geht es stürmisch weiter, der Schwerpunkt des Sturms verlagert sich dann zunehmend in den Osten des Landes", erklärte UBIMET-Meteorologe Konstantin Brandes am frühen Nachmittag. "Vor allem im Großraum Wien und im südlichen Niederösterreich sind Böen von 80 bis 100 km/h zu erwarten". In den Gipfellagen der Nordalpen traten sogar orkanartige Böen von bis zu 120 km/h auf. Der Sturm hält bis zum späten Abend an, erst im Laufe der Nacht auf Donnerstag lässt der Wind dann allmählich wieder nach.

Übersicht der Böen zu Mittag

Ort (Bundesland, Seehöhe)

Max. Windgeschwindigkeit

Feuerkogel (OÖ, 1618 m) 126 km/h
Wien-Jubiläumswarte (W, 449 m) 108 km/h
Galzig (T, 2081 m) 104 km/h
Buchberg (NÖ, 467 m) 104 km/h
Jauerling (NÖ, 952 m 97 km/h
Waizenkirchen (OÖ, 401 m) 86 km/h
Wien-Hohe Warte (W, 198 m) 86 km/h
Wels/Schleißheim (OÖ, 312 m) 83 km/h
Wien-Innere Stadt (W, 171 m) 83 km/h

Entspannung in der Nacht auf Donnerstag

Der Sturm hält bis zum späten Abend an, erst im Laufe der Nacht lässt der Wind dann allmählich wieder nach. Abgesehen von ein paar Nebelfeldern dominiert dann morgen, Donnerstag, vorerst Sonnenschein. Laut Ubimet ziehen zu Mittag von Südwesten her Wolken auf, zum Abend hin setzt von Vorarlberg bis nach Oberkärnten langsam Schneefall ein, in tieferen Lagen handelt es sich zum Teil auch um Schneeregen oder Regen. Der Wind kommt schwach bis mäßig, am Alpenostrand am Nachmittag teilweise lebhaft meist aus Nordost bis Süd, anfangs weht der Wind in der Osthälfte auch aus Nordwest bis Nord. Die Frühtemperaturen liegen zwischen minus 13 und minus 3 Grad, im Osten sind bis zu plus 3 Grad möglich. Die Nachmittagstemperaturen bewegen sich zwischen minus 4 und plus 6 Grad.

Ubimet-Warnkarte

Sturmwarnung für weite Teile Österreichs

Nach einer kurzen Wetterberuhigung am Donnerstag stehen die Zeichen ab Freitag auf Winter. "Dann dreht die Anströmung allmählich auf Nord, womit kalte Luft aus Skandinavien nach Österreich herangeführt wird", sagt Brandes. In 2000 m verharren die Temperaturen bei rund -15 Grad. Durch den Wind fühlen sich solche Werte aber wie -30 Grad an", warnt der Experte. Auch in den Niederungen kommen die Temperaturen ab dem Wochenende für einige Tage nicht mehr aus dem Frostbereich, in Wien beispielsweise werden zu Beginn der neuen Woche Temperaturen von maximal -3 Grad erwartet.

Mit der Kälte strömen auch feuchte Luftmassen zu den Alpen, vor allem in den klassischen Nordstaulagen vom Bregenzerwald über die Kitzbüheler Alpen bis zum Salzkammergut kommt im Laufe dieser Woche einiges an Neuschnee zusammen. In diesen Regionen ist laut Ubimet mit über 50 bis 70 cm Neuschnee zu rechnen. Neben den Liftbetreibern dürften also auch die Organisatoren des Skifliegens in Bad Mitterndorf und der Weltcup-Rennen im schweizerischen Wengen sowie in Flachau aufatmen.

Lawinengefahr in Tirol

Der stürmische Westwind hat besonders in Tirol für umfangreiche Schneeverfrachtungen gesorgt. Damit steigt auch wieder die Lawinengefahr. Oberhalb von 2.000 Metern stufen die Wetterexperten diese weiterhin als "erheblich", also mit Stufe "3" der fünfteiligen Skala, ein. Die Hauptgefahr gehe dabei nach wie vor von frischen und älteren Triebschneeansammlungen aus. Diese seien meist schon bei geringer Zusatzbelastung als Lawine auslösbar, teilte der Tiroler Lawinenwarndienst mit.

Skitouren und Variantenfahrten würden derzeit Erfahrung in der Beurteilung der Lawinensituation erfordern. Die Tourenmöglichkeiten seien eingeschränkt, hieß es. Am Dienstag seien neben Rissbildungen auch Selbstauslösungen von Lawinen sowie von Wintersportlern ausgelöste Lawinen beobachtet worden. Dies würde die hohe Störanfälligkeit der Schneedecke bestätigten, meinten die Experten des Lawinenwarndienstes.

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