-23,9 Grad: So kalt war´s 2022 in Österreich
Polare Kaltluft aus dem Norden hat die Kälte nach Österreich gebracht und für teils eisige Temperaturen in der Nacht gesorgt.
Bei klarem Himmel und Windstille wurden an allen 280 Wetterstationen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) Minusgrade gemessen.
Zum Teil gab es auch richtig strengen Frost mit Temperaturen bei minus 20 Grad und darunter. Am kältesten war es mit minus 23,9 Grad an der Wetterstation Schwarzau im Freiwald im Waldviertel, so die ZAMG.
Minus 21,0 Grad hatte es in St. Jakob/Defereggen in Osttirol und in St. Michael im Lungau in Salzburg. In Wien lagen die Tiefstwerte zwischen minus 11,3 Grad in Mariabrunn und minus 4,8 Grad in der Innenstadt.
Die höchste Temperatur in der Nacht auf Dienstag war die ZAMG-Wetterstation in Hohenau an der March in Niederösterreich mit minus 4,1 Grad.
In den kommenden Nächten wird es nicht mehr ganz so kalt. Denn es strömt etwas mildere und feuchtere Luft nach Österreich.
Vorsicht vor gefrierendem Regen am Mittwoch
Für Mittwoch kündigt sich bereits das nächste Tief an, das von Frankreich über Deutschland nach Polen zieht. Dieses Mal dürfte jedoch nicht Schnee das beherrschende Thema sein, sondern vielmehr gefrierender Regen mit entsprechend hoher Glatteisgefahr.
Mit den Tiefs schiebt sich nämlich milde Luft über die bestehende Kaltluft, von Vorarlberg bis ins östliche Flachland ist gefrierender Regen die Folge. Der genaue Ablauf ist aber noch unsicher, ebenso die nachfolgenden Tage. Zumindest derzeit stehen die Chancen auf ein neues Schneetief am Donnerstag/Freitag aber recht gut.
Warmer Ort und warmes Essen für Menschen in Not
Die frostige Kälte lässt den Andrang von Menschen in Not auf einen warmen Ort und ein warmes Essen ansteigen, berichtet etwa die Diakonie aus ihrer sozialen Einrichtung 's Häferl in Wien.
200 bis 300 Menschen pro Tag werden dort in Wien mit Vorspeise, Hauptspeise und Nachspeise versorgt, finden an vier Tagen in der Woche einen Ort, um sich ein wenig aufwärmen und ein bisschen zu Hause zu fühlen. „An diesen Tagen bieten wir jedem Gast gratis Essen an. Wir verteilen bei Bedarf Kleidung und bieten Raum für soziale Kommunikation und Beratung“, erzählt die Köchin, Elisabeth Guttmann.
Geld- und Lebensmittelspenden werden dringend gebraucht. Auch „sich selbst spenden“ Zeit spenden und für die Gäste kochen ist eine Möglichkeit zu helfen. Infos auf der Website.
Caritas mit Wiener Linien
Seit 2019 haben auch Caritas und Wiener Linien zur kalten Jahreszeit eine Kooperation gestartet, dass niemand in Öffi-Stationen im Freien übernachten muss.
Der Caritas Kältebus tourt ab sofort zwei bis drei Mal pro Woche zu Öffi-Stationen in ganz Wien in der Zeit von 21.00 Uhr bis 3.00 Uhr. Dabei ist das Sicherheits- und Serviceteam der Wiener Linien im engen Austausch mit den Streetworkerinnen der Caritas und melden obdachlose Menschen, die Unterstützung brauchen.
Die Caritas appelliert jeden Winter, sich die Nummer des Caritas-Kältetelefons 01/480 45 53 im Handy abzuspeichern und gegebenenfalls zu kontaktieren. Das Caritas-Kältetelefon ist sieben Tage pro Woche, rund um die Uhr erreichbar.
Beim Anruf bitte eine genaue Orts- und Zeitangabe mitteilen und den Schlafplatz, auf den man aufmerksam geworden ist, beschreiben. Bei medizinischen Notfällen sollte man die Rettung rufen.
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