Ergiebiger Dauerregen vorbei. Badetaugliche Temperaturen vor allem in der zweiten Wochenhälfte.
21.08.15, 15:38
Nach dem unbeständigen und kühlen
Wetter der vergangenen Tage zeichnet sich nun wieder ein deutlicher Trend hin zu freundlichem Spätsommerwetter ab. Schon das Wochenende bringt teils sommerliche Temperaturen, ab Wochenmitte kommt wieder die 30-Grad-Marke in Reichweite.
Landwirte und Hobbygärtner können durchatmen, der Regen der letzten Tage linderte die extreme
Trockenheit der vergangenen Wochen. "Die nasse Wetterphase darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Sommer in weiten Teilen
Österreichs viel zu trocken ausfallen wird", sagt Meteorologin
Susanne Danßmann. Laut Wetterdienst UBIMET fehlen in nahezu allen Landesteilen 30 bis 50 Prozent auf eine ausgeglichene Niederschlagsbilanz, lediglich in
Osttirol und
Oberkärnten wurde das Soll erfüllt beziehungsweise sogar übertroffen.
Rückkehr zu Badetemperaturen
Mit dem ergiebigen
Dauerregen ist es allerdings schon wieder vorbei. "Bereits am Wochenende nimmt der Hochdruckeinfluss wieder zu, mit Drehen der Strömung auf Süd wird es mit Höchstwerten zwischen 19 und 27 Grad zudem auch wieder deutlich wärmer." Ganz beständig ist das
Wetter allerdings noch nicht. "Am Montagnachmittag zieht von Westen her eine Kaltfront mit Schauern und Gewittern durch, diese beschäftigt uns im Südosten auch noch am Dienstag", so Danßmann. Ab Mittwoch stellt sich unter Hochdruckeinfluss in allen Landesteilen spätsommerlich warmes Wetter ein, auch die 30-Grad-Marke kommt dann wieder in Reichweite.
Neues Qualitätssiegel: Shopping City Süd ist erste
Extreme Hitze nicht mehr in Sicht
Auch wenn die Temperaturen im Verlauf der kommenden Woche wieder auf überdurchschnittliches Niveau ansteigen werden, gibt es für alle Hitzegeplagten indes gute Nachrichten: Eine neuerliche
Hitzewelle zeichnet sich laut den UBIMET-Wetterexperten in diesem Jahr nicht mehr ab. "Der sinkende Sonnenstand und die Ende August stark abnehmende Tageslänge lassen einfach keine Extremtemperaturen mehr zu." Zudem merkt man besonders in den Alpentälern die länger werdenden Nächte bereits deutlich. "Die bodennahen Luftschichten kühlen nun stärker aus, lokale Nebelfelder und Frühtemperaturen teils im einstelligen Plusbereich sind die Folge", so die Meteorologin.
Die Hitzewelle mit dem Rekordwert von 38,3 Grad (Langenlebarn und Krems) sorgte im ganzen Land für Gewinner und Verlierer. Der KURIER besuchte einige davon.
"Unser Trumpf sind die dichten Kastanienbäume im Gastgarten. Einen besseren Sonnenschutz gibt’s nicht. Das gefällt auch den Gästen. Wir sind mit der Saison sehr zufrieden", lächelt Karl Kolarik, Chef des bekannten Biergartens "Schweizerhaus" im Prater mit den einfallenden Sonnenstrahlen um die Wette.
Die Hitze beschert der Gaisalm am kühlen Achensee ein Bombengeschäft. Daniela neuhauser (sitzend) von der Betriebsleitung mit Urlauber Bernhard aus
Niederösterreich und Kellnerin Melanie
"Im Vergleich zu 2014 hoffen wir österreichweit auf ein Plus von ein bis drei Prozent. Das
Wetter ist das Tüpfelchen auf dem i", bestätigte auch Petra Nocker-Schwarzenbacher, Tourismus-Obfrau in der Bundeswirtschaftskammer.
"Wir haben das beste Geschäft seit der Übernahme vor zehn Jahren", freut sich Daniela Neuhauser von der Gaisalm am Tiroler Achensee: "Der See ist ein Garant dafür, dass die Leute raufkommen, wenn’s im Tal heiß ist. Wir haben 24 Grad am Nachmittag. Davon profitiert die ganze Region."
Auch bei den Stromanbietern rattern die Zähler. Vor allem der Einsatz von Klimaanlagen belebt das Geschäft. An Hitze-Nachmittagen kletterte der Verbrauch – etwa im Netz der niederösterreichischen EVN – um knapp zehn Prozent in die Höhe. An kalten Wintertagen ist der Verbrauch trotzdem höher.
Martin Hetlinger, Wiesfleck, Trockenschäden, Mais, Landwirtschaft
Kein Freund des Sommers 2015 ist
Martin Hetlinger, Landwirt aus Wiesfleck, Bezirk Oberwart. Für die Landwirtschaft war dieser Sommer viel zu trocken: "Auf 15 Prozent unserer 90 Hektar Anbaufläche rechnen wir mit 50 Prozent Hitzeschäden. Am schlimmsten ist der Mais betroffen." Nicht einmal bei der robusten Sojabohne glaubt Hetlinger an 100 Prozent Ertrag. Für viele Viehbauern werde der geringe Ertrag beim Futtermais heuer sicher ein Problem.
Auch das Modegeschäft wurde von der Hitzewelle eingebremst. "Welcher Kunde probiert da schon eine Herbstjacke? So bekommen wir zusätzlich den Lagerdruck mit der gelieferten Herbst-Ware", wünscht sich Händler Harald Krenneis aus Krems schleunigst Abkühlung: "Wir versuchen halt, mit ,Zuckerln‘ das Geschäft in Schwung zu halten."
Krenneis Krems Probleme Textilwirtschaft mit Hitze
Probleme gibt es bei der Donau-Schifffahrt. Trotz laufender Kies-Baggerungen müssen Lastkähne bis 30 Prozent weniger Fracht transportieren. Die
Trockenheit setzt auch den Fischen zu. Viele verendeten in den zu warmen Gewässern.
Damit ist es ab heute, Montag, vorbei. Regen und ein Temperatursturz auf 20 bis 24 Grad werden auch Ostösterreich erreichen.
Kommentare