24,4 Grad: Neuer November-Rekord an vielen Orten

Menschen entspannen im Herbst unter einem Baum mit gelben Blättern in einem Park.
Begonnen hat der Herbst 2015 kühl und nass. Dann kam die nachdrückliche Wende.

Neue November-Rekorde hat die ZAMG (Zentralanstalt für Meterologie und Geodynamik) am Sonntag an vielen ihrer Messstationen registriert. In der oststeirischen Stadt Fürstenfeld wurden 24,4 Grad gemessen, die höchste Temperatur, die dort jemals im November verzeichnet wurde.

Neue November-Rekorde gab es unter anderem auch in Bad Gleichenberg (Steiermark) mit 22,7 Grad, Neusiedl am See (Burgenland) mit 22,5 und Döllach (Kärnten) mit 20,1 Grad. Der österreichweite Novemberrekord war am Sonntag allerdings nicht in Gefahr. Er liegt bei 26,6 Grad und wurde am 2. November 1968 in Schlins (Vorarlberg) gemessen.

Keine Spur vom Winter

Ein nachhaltiger Wintereinbruch ist vorerst nicht in Sicht. Auch in den kommenden Tagen bleibt es überdurchschnittlich warm. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen zwölf und 20 Grad. Das ist um etwa fünf bis zehn Grad wärmer als in einem durchschnittlichen November. Im Großteil Österreichs scheint in den nächsten Tagen die Sonne. Besonders im Norden und Osten können zeitweise dichte Wolken durchziehen. In tiefen Lagen, wie entlang der Donau und am Bodensee, können gegen Ende der Woche die Nebelfelder hartnäckiger werden. Hält sich der Nebel länger, liegen die Höchstwerte nur um zehn Grad.

An einem sonnigen Tag sitzen Menschen auf Bänken in einem Park.
ABD0025_20151108 - WIEN - ÖSTERREICH: Illustration zum Thema WETTER / HERBST: Volksgarten-Besucher genießen am Sonntag, 8. November 2015, das milde Herbstwetter im Wiener Volksgarten. - FOTO: APA/HERBERT NEUBAUER
"Dieser November bringt in einigen Regionen bereits im ersten Monatsdrittel so viele Sonnenstunden wie durchschnittlich im gesamten Monat", berichtet die ZAMG. Ein massiver Wintereinbruch sei selbst im Hochgebirge vorerst nicht zu erwarten. Am Dienstag werden in 3.000 Meter Höhe plus fünf Grad erwartet.

Schwacher Start, rapide Wende

Dabei hat der Herbst 2015 kühl und nass begonnen. Erst in der zweiten Oktoberhälfte kam die Wende. "Von Altweibersommer war bis 23. Oktober keine Spur", sagte Alexander Podesser von der ZAMG, "ab 24. Oktober leitete dann das Hoch 'Quinta' eine Phase mit hohem Luftdruck über Mitteleuropa ein, die mit ganz kurzen Unterbrechungen bis jetzt hält."

Stabile Hochdruck-Wetterlagen über Mitteleuropa kommen im Herbst in vielen Jahren vor, erläuterte die ZAMG. Die aktuelle Wettersituation habe aber einige Besonderheiten. "Ungewöhnlich ist, dass diese stabile Wetterlage mit rund drei Wochen sehr lange hält. Noch ungewöhnlicher ist, dass es selbst in den typischen Nebelregionen sonnig ist. Denn die Luft ist extrem trocken", erläuterte Podesser.

Eine ähnlich lange anhaltende Hochdrucklage zu dieser Jahreszeit gab es das letzte Mal 1978. Damals hielt sich am 27. Oktober 29 Tage ein Hoch über Mitteleuropa. Sonnig war es aber fast nur im Gebirge.

Haltlose Martini-Regel

Eine Gruppe weißer Gänse steht auf einer grünen Wiese, eine Gans hat die Flügel ausgebreitet.
A gaggle of geese stands in a pasture in Strem in Austria's Burgenland province, November 4, 2015. Breeder Siegfried Marth is raising some 700 geese organically for the traditional 'Martin Goose' (Martini Gansl) dinner in celebration of St. Martin each year. The feast of St. Martin of Tours (also called "Martini") marks the time when new wines are tasted, cattle are butchered and geese are at their prime. This feast is celebrated in German-speaking Europe on November 11 usually with a roast goose. REUTERS/Heinz-Peter Bader
St. Martin, also der 11. November, gilt an sich ja als Lostag, was den Ankunft des Winters betrifft: "Bringt St. Martin Sonnenschein, tritt ein harter Winter ein". ZAMG-Meteorologen haben die Regel aus dem Bauernkalender nun mit den Daten der vergangenen 50 Jahre verglichen haben. Ihr Fazit: Die Trefferquote ist relativ bescheiden. Für Innsbruck stimmte die Martini-Regel nur in 39 Prozent aller Jahre, in Wien in 50 Prozent der geprüften Jahre.

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