Weihnachten zum Wiehern: Advent in der Hofreitschule.

Neben einem riesigen, glitzernden Pegasus und einem überdimensionalen Thron für Schnappschüsse präsentiert Sonja Klima Kunst und Kulinarik aus Niederösterreich.
Sonja Klima will ihre Institution vom elitären Image befreien. In der Stallburg gibt es jetzt einen Markt.

Egal, ob Touristen oder Einheimische – kaum jemand passiert dieser Tage die Reitschulgasse nahe des Michaelerplatzes, ohne sein Handy für ein Foto zu zücken.

Die Stallburg der Spanischen Hofreitschule, die hier in der Gasse beheimatet ist, ist seit Kurzem in kräftiges rot-oranges Licht getaucht. Über dem Innenhof schwebt ein 500 Kilo schwerer, fünf Meter langer, glitzernder Pegasus. Oder genauer: ein fliegender Lipizzaner.

Weihnachten zum Wiehern: Advent in der Hofreitschule.

Er ist das Objekt der fotografischen Begierde. Und der große Star des Adventmarktes. Zumindest auf den ersten Blick. „Eigentlich sind die Stars unsere Lipizzaner, die ja aktiv am Adventmarkt-Geschehen teilnehmen“, sagt Sonja Klima beim KURIER-Rundgang durch den Adventmarkt. Klima ist seit März dieses Jahres Chefin der Hofreitschule und hat die Idee geboren, das Haus für den Markt zu öffnen. Es ist der erste in der Geschichte der Hofreitschule.

Und tatsächlich: Direkt hinter den Marktständen recken die Lipizzaner ihre Köpfe aus den Boxen und blicken den Marktbesuchern neugierig entgegen. Immer wieder übertönt ihr Wiehern die Weihnachtsmusik, die hier nur gedämpft gespielt wird. Schließlich soll sie die Pferde nicht irritieren.

Weihnachten zum Wiehern: Advent in der Hofreitschule.

„Die Menschen kommen mit Bedacht und großer Ehrfurcht vor den Pferden zu uns“, erzählt Klima während des Rundgangs. Immer wieder muss sie anhalten und Gäste begrüßen. Mit einem Pärchen macht sie Fotos. „Ein Glück, dass Sie frischen Wind in die Hofreitschule bringen“, sagt der Mann. „Neue Besen kehren gut.“ Nach einer Sekunde besinnt er sich: „Sie sind natürlich kein Besen“, ruft er Klima nach.

Keine Schwellenangst

Die Hofreitschul-Chefin lacht. „Das war halt ein echter Wiener.“ Und damit genau die Zielgruppe, die Klima im Auge hat: „Ich will die Hofreitschule für alle öffnen.“ Noch immer hätten zu viele Menschen „Schwellenangst“, hierher zu kommen. Die Hofreitschule, das ist Hochkultur, das wirkt elitär. „Wir müssen die traditionelle Reitkunst erhalten“, sagt Klima. „Aber wir müssen sie auch zugänglich machen.“ Der Markt ist ein Schritt in diese Richtung.

Weihnachten zum Wiehern: Advent in der Hofreitschule.

Im März hat Sonja Klima die Hofreitschule übernommen.

An den Ständen (Details siehe Faktenkasten) gibt es vor allem Handgemachtes aus Niederösterreich – von der Glaskunst bis zur Delikatesse aus der Dirndlfrucht. Natürlich dürfen auch Lipizzaner-Souvenirs nicht fehlen – neben der Torte ganz neu im Sortiment: Christbaumschmuck in Pferdeform.

Damit es nicht all zu klassisch wird, gibt es nicht nur Punsch, sondern auch „Hot Bull“ – Amaretto mit Zimt und erhitztem Energydrink. Und, ja. Das schmeckt besser, als es klingt.

Die Termine
Der Markt in der Reitschulgasse hat – mit wenigen Ausnahmen – bis 6. Jänner täglich von 16 bis 22 Uhr geöffnet. Termine: srs.at  
Promis, unter anderem Erich Schleyer und Maya Hakvoort, lesen an ausgewählten Tagen aus ihren ganz persönlichen Weihnachtsgeschichten.

Kunst und Kulinarik
Glaskunst aus dem Kuchlerhaus gibt es  ebenso wie  Falstaff-prämierte Liköre  der Firma Dollfuss,  Handgestricktes und Silberschmuck. Für Kulinarik an der Bar sorgt der Delikatessenladen Panino e Vino aus Wien-Margareten (Empfehlung: Spanferkelbrötchen).

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