Bei dem Mann handelt es sich laut Tiroler Polizei um einen 51-jährigen Einheimischen. Das leerstehende Haus mitten im Ortszentrum, in dem die Leiche des Kommunalpolitikers gefunden wurde, soll ihm gehören.
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In einer ersten Einvernahme soll der Mann aber noch keine schlüssigen Angaben über ein mögliches Motiv gemacht haben.
Kathrein war, wie berichtet, seit vergangenen Mittwoch als von seiner Wohnung abgängig gemeldet. Zunächst ging die Polizei jedoch von einem Unglück aus. „Es gibt keine Hinweise auf ein Gewaltverbrechen“, hieß es noch am Dienstag auf Nachfrage. Es gab aber auch keinerlei Hinweise dazu, wo der 76-Jährige – ein pensionierter Kriminalbeamter – abgeblieben war.
Angehörige schlugen Alarm
Offenbar hatten Angehörige am vergangenen Samstag Alarm geschlagen, nachdem es von Kathrein mehrere Tage kein Lebenszeichen mehr gab. Polizisten öffneten die Wohnung des Mannes. Sie war allerdings leer.
Auch die Geldtasche, der Schlüssel und das Handy des Vermissten fehlten. Noch am Samstag wurde eine Suchaktion gestartet. Die blieb aber ebenso erfolglos, wie ein weiterer Versuch am Montag. Das Landeskriminalamt (LKA) war zu diesem Zeitpunkt bereits mit dem Fall befasst.
Und genau bei den Ermittlungen der Beamten dürfte dann zum ersten Mal der Name des nun Verhafteten gefallen sein.
Ort unter Schock
Völs, der kleine Ort, in dem Kathrein 37 Jahre aktiv in der Politik war, davon 30 als Vizebürgmeister, stand einen Tag nach Bekanntwerden der Bluttat unter Schock. "Draußen ist es dunkel und so ist auch die Stimmung bei den Völserinnen und Völsern", sagt Bürgermeister Peter Lobenwein (SPÖ) im Gespräch mit dem KURIER.
"Der Walter war eine Persönlichkeit, die jeder im Dorf kannte. Wir sind alle sprachlos, dass so etwas passieren konnte", erzählt der Ortschef. Als hilfsbereit und als jemand "der immer für Menschen am Rande der Gesellschaft da war", beschreibt Lobenwein Kathrein weiter.
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Auch die SPÖ Tirol meldete sich nach dem Vorfall zu Wort: „Die SPÖ Tirol trauert, wir alle trauern um einen verdienten und in unserer Bewegung hochgeschätzten Genossen“, erklärt Georg Dornauer, Vorsitzender der Landespartei und Landeshauptmann-Stellvertreter.
Obduktion angesetzt
Am Donnerstagnachmittag stand schließlich das Obduktionserbegnis fest. Schon zuvor stand fest, dass "dass der Mann durch äußerliche Gewalteinwirkung ums Leben kam", sagt Philipp Rapold, stellvertretender Leiter des Landeskriminalamtes Tirol im KURIER-Gespräch.
Duch die Obduktion wude die Identität des Toten bestätigt. Außerdem, heißt es im Obduktionsergebnis, sei es zu einer "massiven Gewalteinwirkung im Bereich des Kopfes gekommen".
Der Tatverdächtige konnte aufgrund seines psychischen Zustandes bisher nicht einvernommen werden. Nähere Erkenntnisse zum Tathergang und zum Motiv gebe es aktuell deshalb nicht, berichtet die Polizei.
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