Vier Islamisten tot: Razzien in zwei Moscheen

Die Verbindung heimischer Islamisten mit Gleichgesinnten in Syrien gerät nicht aus den Schlagzeilen. Wie berichtet, tauchten die Wienerinnen Sabina, 15, und Samra, 16, unter. Ihre Spur verliert sich in der Osttürkei rund hundert Kilometer vor der syrischen Grenze. In Abschiedsbriefen schrieben sie ihren Eltern, in den Heiligen Krieg nach Syrien ziehen zu wollen. Dass dies keine Einzelfälle sind, zeigen nun Ermittlungen der Grazer Staatsanwaltschaft und des Grazer Landesamtes für Verfassungsschutz. Beamte führten vergangenen Donnerstag und diesen Dienstag in zwei islamistischen Gebetshäusern Hausdurchsuchungen durch. Dies berichtet die Kleine Zeitung.
Rekrutierung
Mitglieder beider Häuser stünden im Verdacht, Kämpfer für die Syrien-Front zu rekrutieren. Aus einem Gotteshaus sollen vier tschetschenische Asylwerber stammen, die laut dem Bericht im Bürgerkrieg ums Leben gekommen sind. Einer nicht genannten Quelle zufolge seien Datenträger wie Handys und Laptops beschlagnahmt worden. Davon erwartet man sich Informationen über die Strukturen der Vereine. Die Ermittlungen laufen laut dem Sprecher der Grazer Staatsanwaltschaft, Hansjörg Bacher, bereits "seit einem Jahr". Geführt werden sie wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Untersucht werden auch "Spendenaktionen", deren Erlöse in den Syrienkrieg fließen könnten.
Ob Sabina und Samra in Syrien sind, ist nicht gesichert. Kürzlich meldete sich Samra telefonisch bei ihrer Schwester in Wien. Der zurückverfolgte Anruf kam aus der Türkei. Informationen, wonach ein Mädchen entführt oder ein Handy geortet worden sei, bestätigten die Ermittler nicht. Interpol fahndet nach beiden.
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