Verkehrsstrafen abgezweigt: Ex-Polizist in Salzburg verurteilt

In 250 Fällen soll der Ex-Beamte Strafgelder abgezweigt haben. (Symbolbild)
Der Ex-Beamte erhielt wegen Amtsmissbrauchs sechs Monate bedingter Haft und 4.800 Euro Geldstrafe.

Am Landesgericht Salzburg ist am Donnerstag ein ehemaliger Polizist wegen Amtsmissbrauchs zu sechs Monaten bedingter Haft und 4.800 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Der 42-Jährige soll zwischen April 2017 und Juni 2018 in mindestens 250 Fällen Gelder, die er aus Organstrafmandaten kassierte, nur zu einem Teil abgeliefert und den Rest für sich behalten haben. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Konkret soll der inzwischen nicht mehr bei der Exekutive tätige Mann nach Geschwindigkeitsmessungen ausgestellte Strafzettel manipuliert haben, indem er auf den Durchschlägen für die interne Abrechnung geringere Beträge einsetzte. Die Differenz zum Originalpapier, das die Autolenker bekamen, behielt er für sich. Die Staatsanwaltschaft ging von einem Gesamtschaden in der Höhe von 5.350 Euro aus.

"Habe mich hineinmanövriert"

Der Angeklagte zeigte sich heute vor dem Schöffengericht voll geständig. "Ich kann es mir nicht erklären, warum ich mich falsch verhalten habe. Ich habe mich da hineinmanövriert und bin nicht mehr herausgekommen", sagte der Familienvater und sprach aus einer Kombination aus falschem Stolz und Verzweiflung. Weitere Angaben wollte er zu den Vorwürfen nicht machen.

Der Schöffensenat hielt letztlich eine Strafe von zehn Monaten als angemessen, wobei ein Teil als Geldstrafe ausgesprochen wurde. Der Angeklagte nahm das Urteil an, der Staatsanwalt legte hingegen Berufung ein. Ihm ist die Strafe zu gering.

Kommentare