Verein Auslandsdienst: Nach Kritik tritt Obmann zurück

Die Vorwürfe waren heftig, jetzt hat Andreas Maislinger offenbar die Reißleine gezogen. Dem Vorstand des Vereins Österreichischer Auslandsdienst, der für Hunderte junge Menschen Gedenkdienste als Ersatz für den Zivildienst ermöglicht hat, war autoritäres Verhalten vorgeworfen worden. Auch soll er jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Suizid gedroht haben, wenn sie seinen Wünschen nicht nachkommen würden.
Freitagnachmittag dann der Knalleffekt in der Angelegenheit. In einem vereinsinternen Schreiben, das dem KURIER vorliegt, heißt es: Man habe in den vergangenen Tagen Gespräche mit Herrn Maislinger geführt, in der Hoffnung, dass er auf den steigenden, auch politischen Druck, reagieren würde. Das hat dieser laut dem Schreiben am Freitagnachmittag gemacht. „Damit hat er den Weg freigemacht für eine friedliche Übergabe“, heißt es in der Information weiter.
Der Verein hoffe, dass mit dem Rücktritt auch die Voraussetzungen für weitere Förderungen der öffentlichen Hand erfüllt seien und weiteren Entsendungen junger Menschen ins Ausland nichts im Wege stehe. Für den 18. Mai ist bereits eine Generalversammlung einberufen, bei der ein neuer Vorstand gewählt wird. Der Verein wolle darüber hinaus mit externer Unterstützung die Strukturen verbessern, um das Bild des Vereins in der Öffentlichkeit zu korrigieren.
Das Sozialministerium wurde nach eigenen Angaben Freitagnachmittag vom Verein „Österreichischer Auslandsdienst“ über den Rücktritt des Vorsitzenden informiert. "Das Sozialministerium hat nach Bekanntwerden der schweren Vorwürfe eine neuerliche Prüfung der Förderungswürdigkeit des Vereins eingeleitet", sagte ein Sprecher zum KURIER. Diese Prüfung sei bisher nicht abgeschlossen.
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