Unwetter: Straßensperren nach Murenabgängen in Vorarlberg

Unwetter: Straßensperren nach Murenabgängen in Vorarlberg
Schwarzachtobelstraße und Achrainstraße vorerst nicht passierbar.

Aufgrund heftiger Regenfälle in der Nacht in der Region Dornbirn sind am Freitag mehrere Muren abgegangen und haben die Schwarzachtobelstraße (L7) in Schwarzach und die Achrainstraße (L49) in Dornbirn sowie die Bödelestraße zwischen Ammenegg und Rickatschwende unpassierbar gemacht. Die Dauer der Sperre war vorerst unklar, teilte die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) auf mit.

Zudem drohte der Haselstauderbach in Dornbirn über die Ufer zu treten. Die Freiwillige Feuerwehr sicherte den gefährdeten Bereich mit Sandsäcken ab. Generell sei die Nacht auf Freitag in Vorarlberg aber eher ruhig geblieben, insgesamt habe man sieben Einsätze gezählt, so die RFL. Verletzte gab es nicht.

33 Einsätze

Starker Regen hatte am frühen Donnerstagvormittag bereits im Bregenzerwald zu 33 Einsätzen der Feuerwehr geführt und zwei Murenabgänge verursacht. Im Wesentlichen galt es Keller auszupumpen, hieß es bei der Rettungs-und Feuerwehrleitstelle. Verletzt wurde niemand, auch die Murenabgänge gingen glimpflich ab.

Betroffen waren insbesondere die Gemeinden Egg und Alberschwende, wo auch die beiden Muren abgingen und die Bregenzerwaldstraße (L200) und die Müselbacher Straße (L25) verlegten. Auf der L200 wurde eine Umleitung eingerichtet, die Sperre wurde gegen 16.45 Uhr wieder aufgehoben. Die L25 war kurz vor Mittag wieder befahrbar. Für eine Stunde gesperrt war am Donnerstag auch die L203 im Bereich der Eisenbahnunterführung Hagstraße in Lustenau. Aufgrund eines verstopften Abflusses war die Fahrbahn etwa 50 Zentimeter überflutet.

Sinkende Pegel in Vorarlberg

Nach den starken Regenfällen und etlichen kleinräumigen Überflutungen in den vergangenen Tagen hat sich die Hochwassersituation am Freitag in Oberösterreich weiter entspannt. Da nur unergiebige Niederschläge für das Wochenende vorhergesagt sind, rechnete der Hydrografische Dienst mit keinem neuerlichen Anstieg der Wasserstände an den Flüssen.

Am Freitag überschritten weder der Inn noch die Donau die Warngrenzen, überall wurden fallende Pegelstände verzeichnet. In Steyr wurde Donnerstagabend die Vorwarnstufe an der Enns wieder zurückgenommen.

Stinatz: Dächer von 106 Häusern beschädigt

Durch das Unwetter im Südburgenland am Dienstagabend sind allein in Stinatz (Bezirk Güssing) die Dächer von 106 Häusern in Mitleidenschaft gezogen worden. Viele andere Gebäude seien noch zusätzlich an den Fassaden beschädigt worden, teilte Agrarlandesrätin Verena Dunst (SPÖ) nach einem Lokalaugenschein am Freitag mit.

Neben Stinatz habe es auch Hannersdorf (Bezirk Oberwart) "ganz schlimm erwischt". Dort wurden laut Dunst die Wein- und Ackerkulturen schwer in Mitleidenschaft gezogen. Für die betroffenen Häuser werde es Abhilfe aus dem Katastrophenfonds geben, wenn die Entschädigung der Versicherungen nicht ausreiche, kündigte die Landesrätin an. Die Bewohner von Stinatz seien diesbezüglich bereits in einem Schreiben informiert worden.

"Ein wenig nachdenklich" stimmt Dunst laut einer Aussendung der Durchversicherungsgrad gegen Hagelschäden von rund 70 Prozent im landwirtschaftlichen Bereich. "Hagel ist in unseren Breiten ein gängiges und auch versicherbares Risiko und somit auch von Entschädigungsleistungen aus dem Katastrophenfonds ausgeschlossen." Aus diesem Grund werde eine Bezuschussung der Versicherungsprämie von Bund und Land bereitgestellt. Diese Unterstützung müsse freilich auch angenommen werden, betonte die Landesrätin die Wichtigkeit des Abschlusses einer Versicherung für landwirtschaftliche Kulturen.

Der Aussendung zufolge war auch Dunst selbst ein Opfer des Unwetters vom Dienstagabend. Durch Hagel sei ihr Dienstwagen auf dem Weg zu einem Termin im Bezirk Güssing beschädigt worden. Das sei freilich "nichts im Vergleich dazu, wie die Häuser der Einwohner und einmal mehr auch die Landwirtschaft in Mitleidenschaft gezogen wurden".

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