Umstrittener Sexualkundeverein TeenSTAR will wieder an Schulen

Umstrittener Sexualkundeverein TeenSTAR will wieder an Schulen
Der Verein sammelt Spenden, um nach der Akkreditierung wieder an Schulen tätig sein zu können.

Der christliche Sexualkundeverein TeenSTAR sammelt Spenden, um nach Absolvierung eines Akkreditierungsverfahrens wieder an Schulen tätig sein zu können. So soll etwa eine hauptamtliche Geschäftsführung eingestellt werden, die das Aufklärungsprogramm so vorbereitet, dass es "die Hürde der Akkreditierung" sicher nimmt, berichten die Salzburger Nachrichten (Freitag-Ausgabe).

Ex-Bildungsminister Heinz-Faßmann (ÖVP) hatte nach langem Hin und Her im April den Schulen empfohlen, nicht mehr mir TeenSTAR zusammenzuarbeiten. Grund waren Schulungsmaterialien, in denen u.a. Homosexualität als heilbares Identitätsproblem und Selbstbefriedigung als schädlich dargestellt wurden. Weiters wurden kein Sex vor der Ehe und natürliche Empfängnisverhütung propagiert. Der Verein sieht sich als Gegenentwurf zur "Sexualpädagogik der Vielfalt", die zur Frühsexualisierung der Kinder beitrage.

Vereine müssen sich künftig akkreditieren lassen

Als Reaktion auf die Diskussion um TeenSTAR kündigte das Bildungsministerium außerdem an, dass sich sexualpädagogische Vereine ab 2020/21 für den Einsatz an Schulen akkreditieren lassen müssen. Ein entsprechendes Verfahren soll im kommenden Jahr starten.

Zuletzt hatte der Nationalrat mit den Stimmen von ÖVP und FPÖ in einem (unverbindlichen) Entschließungsantrag Bildungsministerin Iris Rauskala aufgefordert, externe Vereine ganz aus dem Sexualkundeunterricht zu verbannen.

Für die SPÖ darf es keine Rückkehr des Sexualkundevereins geben. "Bei allem, was wir von diesem Verein wissen, ist er nicht vertrauenswürdig und es ist für mich nicht vorstellbar, dass er an Schulen tätig sein kann", so Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid in einer Aussendung. Außerdem sprach sie sich für eine Akkreditierungsstelle im Bildungsministerium aus.

TeenSTAR sei nicht ohne Grund der Schulen verwiesen worden, meinte Hammerschmid. In internen Schulungsunterlagen wurden etwa natürliche Familienplanung und kein Sex vor der Ehe propagiert. Sexuelle Orientierung sei außerdem laut diesen Dokumenten durch eine Kombination aus Therapie, Selbsthilfegruppen und Seelsorge veränderbar, Masturbation schädlich.

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