Lieferverzögerung bei Biontech-Impfdosen
Rund 4.865.100 Impfstoffdosen wurden hierzulande bereits verabreicht, im Schnitt wird alle 1,3 Sekunden eine Person in Österreich geimpft. Am gestrigen Donnerstag allein waren es 88.125 Impfdosen.
Bis Ende Juni soll jedem impfwilligen Österreicher ein Impftermin angeboten werden, so stellten es Kanzler und Gesundheitsminister in Aussicht. "Der Impfturbo ist angelaufen", verkündete Sebastian Kurz Ende April. Grund zur Freude damals. Im April wurde bekannt, dass Biontech/Pfizer bis Ende Juni 50 Millionen Dosen Corona-Impfstoff früher an die EU liefern könne, als ursprünglich geplant. Dabei handelt sich um eine Lieferung, die aus dem vierten Quartal vorgezogen wurde. Auf Österreich entfallen nach Länderschlüssel eine Million Impfdosen des mRNA-Impfstoffes.
Davon hätten in der übernächsten Woche eine halbe Million Dosen (497.250) in Österreich ankommen sollen. Doch es gibt Verzögerungen bzw. Schwankungen. Für die Kalenderwoche 23, also von 7. bis 13 Juni erwartet das Gesundheitsministerium 58.500 Dosen weniger (rund 12 Prozent), als vom Hersteller zugesichert.
Umschichtungen
Die Gesamtliefermengen solle jedoch unverändert bleiben. Die Schwankungen seien nur temporär. Eine Biontech-Sprecherin erklärte, dass die wöchentlichen Lieferprognosen immer kleineren Schwankungen unterlägen, wobei die Gesamtmenge für das zweite Quartal planmäßig ausgeliefert werde. Die Differenz sollte in den beiden Wochen vom 21. Juni und vom 28. Juni zusätzlich geliefert und damit ausgeglichen werden.
Grund für Schwankungen seien zum Beispiel laufende Freigabeprozesse. "Dies ist auch bei den aktuellen Änderungen der Fall.“ Biontech habe die Impfstoffherstellung deutlich steigern können, um im zweiten Quartal 2021 insgesamt 250 Millionen Dosen an die EU zu liefern. Die zusätzlichen Lieferungen habe man aus dem zweiten Halbjahr vorgezogen und produziere sie dementsprechend früher.
Impftermine
Da für die Durchführung der Impfung die Länder zuständig sind, kann man im heimischen Gesundheitsministerium derzeit nicht sagen, ob es dadurch zu Verschiebungen von Impfterminen kommen werde. Man sei aber bestrebt "eine bestmögliche Verteilung der vorhandenen Impfstoffe zu gewährleisten", heißt es aus dem Gesundheitsministerium.
"Im Gesundheitsministerium steht man im Austausch mit der Europäischen Union und dem Hersteller. Da es in den kommenden Wochen zu Umschichtungen innerhalb der angekündigten Liefermengen von Biontech/Pfizer kommen kann, wird das Gesundheitsministerium eine bestmögliche Verteilung der vorhandenen Impfstoffe gewährleisten".
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