Über 45 Millionen Euro jährlich für Rettungsdienste
Das Land Tirol hat den Vertrag mit einer Bietergemeinschaft um das Rote Kreuz für die das bodengebundene Rettungswesen um weitere zehn Jahre verlängert. Die Details wurden am Montag im Zuge einer Pressekonferenz bekannt gegeben.
Für das Jahr 2020 belaufen sich die Kosten für Krankentransporte und Notfallrettungen laut Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) auf 41,85 Millionen Euro. „Für kommendes Jahr müssen wir von einer deutlichen Erhöhung ausgehen“, stellte er aber auch gleich klar.
Weitere Kostensteigerung 2021
Ein neues Gehaltsschema für die Retter, das am 1. Jänner kommenden Jahres in Kraft tritt, wird demnach für Mehrkosten von 3,5 Millionen Euro sorgen. Insgesamt schlagen die Rettungsdienste für die öffentliche Hand demnach mit 45,35 Millionen Euro zu Buche.
Die werden zum einen von Land Tirol, den Gemeinden und der Stadt Innsbruck (57 Prozent) und zum anderen von der Sozialversicherung (43 Prozent) getragen.
Mit dem neuen Vertrag geht ein Modell in die Verlängerung, das vor zehn Jahren für enormen politischen Wirbel gesorgt hat. Das Rettungswesen wurde damals vom heute noch amtierenden Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP) ausgeschrieben.
Umstrittene Ausschreibung
Ein Bündnis von Rotem Kreuz, Samariterbund, Johanniter Unfallhilfe, Malteser Hospitaldienst und Österreichischem Rettungsdienst bekam letztlich den Vorzug gegenüber einem Anbieter aus dem Ausland, wodurch eine Privatisierung des Rettungswesens verhindert wurde.
Der unterlegene Anbieter wehrte sich juristisch. 2019 stellte der Europäische Gerichtshof klar, dass eine Vergabe an gemeinnützige Organisationen ohne Ausschreibung möglich ist.
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