Schuld an dem bevorstehenden Megastau ist einerseits die Urlauberrückreise - in allen neun Bundesländern Österreichs enden die Weihnachtsferien, ebenso in Deutschland, darunter Bayern, und in zwölf Provinzen der Niederlande.
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Andererseits das Finale der Vierschanzentournee in Bischofshofen, das jährlich mehr als Zehntausend Sportbegeisterte in den Pongau zieht. Gerade im Jahr der Megatunnelbaustelle, die noch bis Juni 2025 andauert, eine brisante Mischung.
Stundenlange Staus und Blockabfertigung
Der Arbö hat deswegen bereits am Mittwoch vor dem Megastauwochenende in Salzburg gewarnt. "In Salzburg werden nicht nur die Länge, sondern auch die Dauer der Staus am größten vor dem Gegenverkehrsbereich zwischen Golling und dem Knoten Pongau auf der Tauern Autobahn (A10) sein", heißt es in einer Aussendung. Von Staus von mindestens zwei Stunden ist die Rede. Realistischerweise kann aber wohl doppelt so viel Zeit und Blockabfertigung eingeplant werden.
Demonstration
Wer das Stauchaos umgehen will und bereits am Freitag mit einer Abreise aus den Skigebieten wie Obertauern, St. Johann, Wagrain, Zauchensee, Flachauwinkl, auf der Reiteralm oder Maria Alm spekuliert, der sollte eine mögliche Demonstration im Hinterkopf haben.
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Denn die Bewohner von Golling, direkt an der A10 gelegen, haben eine Demonstration angemeldet. Man habe es leid, eine Ausweichroute des Staus auf der A10 geworden zu sein. Von 14 bis 16 Uhr soll deswegen der Markt und gleichzeitig der Autobahnzubringer bei Obergäu gesperrt werden. Eine Erlaubnis für den Schritt gab es am Mittwoch von der Bezirkshauptmannschaft.
Polizeiauto steckte fest
"Vor Weihnachten ist sogar ein Polizeiauto im Stau steckengeblieben. Es gab kein Weiterkommen mehr. Das war der Supergau", schildert Franziska Wagner, Obfrau der Interessengemeinschaft für Tourismus und Handel in Golling, im KURIER-Gespräch die Situation. "So schlimm war es noch."
Kunden würden sogar bei Geschäftstreibenden vorher anrufen, ob es möglich wäre, etwas abzuholen, oder ob der Ort im Stauchaos versinke.
Bereits im Jahr 2021 hatten die Gollinger mit einer Demonstration Erfolg.
Schreiben an Land
Ende Dezember hatte man auch einen Brief an das Land geschickt. Mit eindeutigem Inhalt: Man erwarte sich wirkliche Veränderungen, sonst würde man selbst handeln.
"Doch bis jetzt haben wir gar keine Reaktion erhalten", sagt Wagner. Es sei ein Kampf gegen Windmühlen. "Aber es gibt Möglichkeiten. Etwa könnte man in den Navigationsgeräten die Ausweichrouten nicht anzeigen. Aber wenn ein Autofahrer in Deutschland auf der Überkopfanzeige sieht, dass es auf der A10 Stau gibt, dann weicht er natürlich aus und steckt dann bei uns fest", sagt Wagner.
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