Tödlicher Unfall zeigt fehlende Hilfsbereitschaft

Thaur-Tödlicher Motorradunfall-Pkw gegen Motorrad-26.Mai 2013-fotocredit: ZOOM-TIROL
Ohne Zivilcourage. 15 Autos blieben nicht stehen.

Die Hallerstraße zwischen Innsbruck und den östlichen Nachbargemeinden ist viel befahren. Am Sonntagnachmittag dürften hier jedoch vor allem Autofahrer unterwegs gewesen sein, denen es an Zivilcourage mangelt.

Um 15 Uhr kracht ein 36-jähriger Motorradfahrer in das Auto eines 20-Jährigen, als dieser abbiegen will. Ein Ehepaar bleibt stehen und leistet Erste Hilfe. Die zwei versuchen, andere Autofahrer anzuhalten. Ohne Erfolg. Später geben die Helfer bei der Polizei Hall an, dass 15 Autos einfach weitergefahren waren. Der schwer verletzte Motorradfahrer starb noch an der Unfallstelle.

„Es ist traurig, dass Leute in so einem Fall nicht anhalten“, bedauert Martin Mayr von der Polizei Hall am Montag. Er verstehe zwar, dass nicht jeder sich zutraut, zu helfen. „Wer dazu psychisch nicht in der Lage ist, kann wenigstens den Notruf wählen. Außerdem gibt es eine rechtliche Komponente. Als Unfallzeuge ist man verpflichtet, stehen zu bleiben.“

85 Prozent helfen nicht

Auch der ÖAMTC mahnt: „Das Schlimmste ist, nichts zu tun.“ Doch genau dazu tendieren 85 Prozent der Lenker, wie ein Test des Autoclubs mit einer gestellten Unfallsituation gezeigt hat.

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