Tirol: Asylsuchende sind ab fünftem Jahr Nettozahler

Flüchtlingsunterkunft St. Gabriel, Maria Enzersdorf
Ab dem 13. Jahr sind laut der Tiroler Studie die geleisteten Abgaben höher als die erhaltenen Transfers.

Eine in Tirol durchgeführte Studie der Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung (GAW) zeigt nun, dass Asylwerber und Asylberechtigte ab dem fünften Jahr ihres Aufenthalts mehr Steuern und Abgaben zahlen, als sie an Leistungen erhalten. "Das heißt, ab dem 5. Jahr sind asylsuchende und asylberechtigte Personen jährliche Nettozahler in das System", erläuterte Studienautor Stefan Haigner.

Bleiben im Durchschnitt nur 4,14 Jahre

Für eingewanderte Personen, die mindestens 13 Jahre in Tirol leben, seien somit die über die gesamte Aufenthaltsdauer geleisteten Abgaben höher als die Summe der erhaltenen Transfers, hieß es. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von asylsuchenden und asylberechtigten Personen in Tirol betrage jedoch 4,14 Jahre, so dass diese im Schnitt insgesamt um 3.719 Euro mehr an Transfers erhalten, als sie an Steuern- und Abgaben abführen. Eine möglichst rasche Integration in den Arbeitsmarkt ist laut Haigner daher von besonderer Bedeutung.

Um ein möglichst vollständiges Bild zu erhalten, seien für die Studie auch jene Abgaben berücksichtigt worden, sich aufgrund des gestiegenen gesamtwirtschaftlichen Konsums durch die Einwanderung ergeben. Im Zeitraum 2005 bis 2017 führte dies zu einem zusätzlichen jährlichen Bruttoregionalprodukt in Tirol von 28 Mio. Euro und einer zusätzlichen Beschäftigung von 367 Jahres-Vollzeitäquivalenten. "Ich bin sehr froh über diese Studie und deren Ergebnisse. Bisher wurden die tatsächlichen Auswirkungen der Einwanderung mit vielen Informationen, aber wenig Fakten dargestellt", meinte Integrationslandesrätin Gabriele Fischer (Grüne).

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