Stiftung Kindertraum: Warme Füße zu Weihnachten
Es ist früh am Vormittag, als Suzana Sonner die Tür ihrer Wohnung in Mödling öffnet. Die Wohnung ist aufgeräumt, der Christbaum geschmückt. Ihre Tochter trägt schöne Zöpfe. Sie selbst ist hellwach und auch gut aufgelegt. Dass sie in der Nacht – so wie in vielen Nächten in den vergangenen acht Jahren – kaum ein Auge zugemacht hat, sieht man ihr kaum an.
Stiftung Kindertraum: Erfüllt Träume von Kindern, die mit schwerer Erkrankung oder Behinderung leben. Ihre Familien stoßen immer öfter an finanzielle Grenzen. Die Stiftung sammelt seit 27 Jahren Spenden, etwa für Spezial-Therapien.
Mehr Infos hier.
Spenden-Konto: Stiftung Kindertraum, AT10 6000 0000 9011 8500, Kennwort: Kurier.
Stille Heldin seit 2017
2017 brachte Sonner ihre Tochter Larissa mit offener Gaumenspalte und einem schweren Herzfehler zur Welt. Im ersten Lebensjahr wurde das Mädchen 14-mal operiert, zudem vier Monate lang künstlich beatmet.
Larissa sitzt, während ihre Mutter erzählt, in ihrem Rollstuhl. Sie kann weder Kindergarten noch Schule besuchen – zu groß ist das Risiko einer lebensbedrohlichen Atemwegsinfektion.
Die Achtjährige mit dem Rubinstein-Taybi-Syndrom ist in allen Belangen ihres Lebens auf die Rund-um-Unterstützung ihrer alleinerziehenden Mutter angewiesen – 24 Stunden pro Tag, 365 Tage pro Jahr.
Zu Besuch bei den Sonners: Christine Drechsler, Geschäftsführerin der Stiftung Kindertraum.
„Frau Sonner ist eine von den vielen stillen Heldinnen, die mit ihrem Kind mehr oder weniger auf sich allein gestellt sind“, weiß Christine Drechsler, Geschäftsführerin der Stiftung Kindertraum.
Die Heldinnen sind durch die aktuelle Teuerung weiter unter Druck geraten. Sie fragen daher nicht mehr bei der Stiftung an, ob eine Ballonfahrt für ihr Kind finanziert werden könnte. Es geht in ihren Anträgen viel mehr um Heilmittel wie Rollstühle oder spezielle Pflegebetten.
Larissa hat im Vorjahr ihren Spezial-Kinderrollstuhl bekommen, in dem sie heute bequem sitzt. „Er hat unsere Mobilität deutlich erhöht“, freut sich Mama Suzana, die kein Auto besitzt und mit ihrer Tochter mit den Öffis zu allen Therapien fährt.
Auf dem halbstündigen Weg von ihrer Wohnung zum Bahnhof Mödling klagt ihre Tochter oft über kalte Füße. Daher wünscht sich die Mutter von der Stiftung Kindertraum einen Winterfußsack aus Lammfell.
Der Sack kostet gut 250 Euro, etwa ein Drittel der Monatsmiete, die zuletzt um 50 Euro erhöht wurde, was für die Mutter nur schwer zu stemmen ist. Wegen der Rund-um-die-Uhr-Betreuung ihrer Larissa kann sie keine Arbeit annehmen. Ihrer älteren Tochter hat Suzana Sonner mit Ach und Weh ermöglicht, dass sie zum Geräteturnen gehen kann. „Sie würde auch gerne tanzen. Aber das geht sich leider finanziell nicht aus.“
Stiftung Müttertraum
Verlustängste begleiten ihre ältere Tochter: „Sie kümmert sich rührend um ihre Schwester. Aber wenn wieder eine Operation ansteht, dann ist sie sehr aufgeregt.“
Für das nächste Jahr stehen weitere Fußoperationen an. Auch für Suzana Sonner, deren Schulter vom vielen Heben schmerzt, bedeutet das wohl: mehr Aufregung und zusätzlichen Aufwand.
Sie kann sich auch nicht mehr erinnern, wann sie den letzten Tag nur für sich allein hatte. Weiß auch nicht, ob so ein Tag wiederkommen wird. So wie es aussieht, ist ihr Kalender für 2026 bereits verplant.
Und 2027? „Vielleicht.“ Vielleicht sollte es auch eine Stiftung für Mütter geben.
Kommentare