„Der Ausschluss tut mir natürlich im Herzen weh“, beteuert Vukan, der davon erst von Journalisten informiert wurde. „Es hat mich keiner aus der Partei kontaktiert, niemand gefragt. Aber ich nehme den Beschluss des Vorstandes mit gesenktem Haupt an.“
Ginge es nach dem Wahlergebnis, könnte der 60-Jährige seinen Kopf ziemlich hochhalten: Er fuhr am 28. Juni 67,4 Prozent in Mureck ein. 2015 hatte er als SPÖ-Spitzenkandidat 51,8 Prozent der Stimmen. Nun rangiert die SPÖ in Mureck bei 6,1 Prozent und einem Mandat im Gemeinderat.
Wenig Stammwähler
So habe er das nicht gewollt, versichert Vukan. Er habe SPÖ-Landesobmann Lang gebeten, auf eine eigene SPÖ-Kandidatur in der Stadt zu verzichten und es bei der Namensliste unter seiner Führung zu belassen. Doch das sei nicht erwünscht gewesen. „Die sechs Prozent, die die SPÖ jetzt hat, sind anscheinend die Stammwähler“, analysiert Vukan, der beteuert, immer Sozialdemokrat bleiben zu wollen.
Alles, nur kein Genosse
Weshalb dann aber einen Disput mit der Partei riskieren? Das liege an deren überkommenem System, kontert Vukan. „Die Zeiten der Kaderpartei sind vorbei. Wie oft habe ich gesagt, bitte verzichtet bei der Begrüßung auf das Wort Genosse, das haut die Partei zurück. Das mag eine Kleinigkeit sein, aber alles beginnt mit der Sprache.“
"Papiertiger"
Die Inhalte der Sozialdemokratie seien „die Besten“, wie Vukan versichert. „Aber das Auftreten, diese Sektionen, das sind ja alles nur noch Papiertiger. Aber die Führenden halten daran fest.“ Dies meine Land wie Bund, ärgert sich Vukan, speziell die Bundesgeschäftsführung: „Christian Deutsch hätte gut in das Zentralkomitee der KPdSU gepasst da ist alles von gestern.“
Er sehe die SPÖ „ganz, ganz gefährdet, leider. Für die Steiermark befürchte ich das Schlimmste“. Die Sozialdemokratie brauche eine „völlige Neuaufstellung, eine radikale Änderung“.
SPÖ-Landesgeschäftsführer Günter Pirker betonte am Montag, dass Vukan gegen den Grundsatz, "nicht gegen die Sozialdemokratie zu kandidieren", verstoßen habe. "Das stellt einen schwerwiegenden Verstoß gegen das Landes- und Bundesorganisationsstatut der SPÖ dar."
Der Antrag auf Ausschluss Vukans sei einem Schiedsgericht übertragen worden, das darüber entscheiden werde.
Vukan geht
Theoretisch hätte Vukan die Möglichkeit, seinen Ausschluss vor dem Schiedsgericht zu bekämpfen. „Das werde ich aber nicht tun. Ich werde einfach weiterarbeiten. Die Abstimmung über meine Arbeit hat ja schon am 28. Juni stattgefunden.“
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