Spielwaren Bannert ist ein Schlaraffenland für Kinder. Für den KURIER hat der Wiener Gymnasiast Konstantin das Sortiment in Augenschein genommen. Mit seinen zwölf Jahren ist er aus der Kernzielgruppe zwar schon herausgewachsen, wie die meisten Buben in seinem Alter interessiert er sich hauptsächlich für virtuelle Spiele, besonders das legendäre Konstruktions-Game Minecraft hat es ihm angetan. „Ich spiele viel Minecraft“, sagt er. „Sehr viel.“
Wir beginnen den Rundgang ganz oben im 2. Stock, wo die Puppen, die Modelleisenbahnen und die ferngesteuerten Autos ihren Platz haben. Konstantin interessiert sich, logisch, vor allem für letztere, fragt sich aber, wo er mit so einem Auto spielen könnte. „Bei uns im Hof schauen immer die alten Leute aus dem Fenster und sagen: ,Das ist nicht zum Spielen da!‘ Dabei gibt es dort extra so einen Boden, wo man sich nicht wehtut, wenn man hinfällt.“
Puzzles im Keller
Ganz unten, im Keller, sind die Regale randvoll mit Puzzles und mit Brettspielen. Mit beidem hat Konstantin wenig Erfahrung. Einmal hat er ein Puzzle mit 2.000 Teilen gemacht, wobei er zugibt, dass den Großteil der Arbeit seine Mutter übernommen hat. „Die hatte mehr Zeit.“
Bei den Brettspielen sind ihm vor allem die Klassiker vertraut. Schach, Monopoly, Mensch ärgere Dich nicht. Letzteres mag er aber nicht so gern. „Da ärgere ich mich immer!“
Mit Abstand am interessantesten findet Konstantin das Angebot im Erdgeschoß. Hier gibt’s Matchbox-Autos und den Drachen, mit dem Harry Potter im vierten Band kämpft, als Schleich-Figur. Vor allem aber sind hier Lego und Playmobil zu Hause. Wenn er 100 Euro zur Verfügung hätte, würde Konstantin sich wahrscheinlich etwas aus dem „Star Wars“-Programm von Lego kaufen. „Das würde ich mir dann irgendwo hinstellen und anschauen.“
Ähnlich wichtig wie Lego war ihm eine Zeitlang Playmobil. „Ich hab mir immer die Polizeistation gewünscht, die hat aber 80 Euro gekostet und ich durfte sich mir nicht einmal von meinem eigenen Geld kaufen“, sagt er. „Eltern!“ fügt er hinzu und rollt mit den Augen. „Aber ein bisschen habe ich es auch verstanden.“
Natürlich leidet man auch bei Spielwaren Bannert darunter, dass viele heute lieber bei Amazon & Co bestellen als außer Haus zu gehen. Aber je näher der Heilige Abend rückt, desto mehr Kunden finden auch den Weg ins Geschäft. „So bis zum 9. Dezember läuft es eher schleppend, aber wenn es knapp wird mit der Lieferung, kommen sie“, sagt Erich Bannert.
„Das steigert sich jetzt von Tag zu Tag. Es ist schon vorgekommen, dass der 23. Dezember der umsatzstärkste Tag des Jahres war.“ Für allerletzte Notkäufe hat Spielwaren Bannert normalerweise auch am 24. geöffnet, heuer fällt der aber auf einen Sonntag. Und da muss nur das Christkind arbeiten.
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