Sobald die Schilder stehen, gilt Lkw-Fahrverbot im Ennstal

Derzeit fahren bis zu 1.800 Lkw pro Tag auf der B 320
Bezirksbehörde will dadurch jene rund 800 Schwerkraftfahrzeuge pro Tag umleiten, die bisher Autobahnmaut auswichen.

Er habe es sich beim Thema Schwerverkehr sicher nicht leicht gemacht, versichert Josef Dick, Bezirkshauptmann von Liezen. Doch die Zählung in Haus im Ennstal war eindeutig: Von den 1.800 Lkw täglich, die die B 320 passieren, hatten 750 bis 800 weder Anfang noch Ziel in der Region klassische Ausweichfahrten von gebührenpflichtigen Autobahnen.

Damit ist demnächst Schluss. Am Dienstag erließ Dicks Behörde ein Fahrverbot für jenen Schwerverkehr, der nicht zum Ziel- und Quellverkehr gehört. Noch in dieser Woche soll die Verordnung im Amtsblatt erscheinen und damit wie gesetzlich vorgesehen kundgemacht werden. Auch die Verkehrsschilder sollen in den nächsten Tagen aufgestellt werden. Sobald sie stehen, gilt das Fahrverbot.

18.000 Autos pro Tag

Rund 40 Prozent des Schwerverkehrs soll dadurch von der Straße zwischen Liezen in der Steiermark und Radstadt in Salzburg verschwinden. Anrainer und lokale Politiker fordern das bereits seit langem, doch erst die Zählung im Frühjahr gab rechtliche Handhabe für eine Verordnung wegen des hohen Anteils an Durchzugsverkehr.

Das Dilemma im Ennstal selbst wird diese Maßnahme allein aber noch nicht lösen. Zusätzlich zu den 1.800 Lkw sind pro Wochentag durchschnittlich auch 18.000 Autos unterwegs, die Prognosen deuten noch weiter nach oben: Geschätzt wird, dass der Kfz-Verkehr im Ennstal jährlich um 2,5 Prozent zulegt.

Die B 320 ist eine der staureichsten und unfallträchtigsten Straßenstücke des Bundeslandes, darunter werden Kfz-Lenker, aber auch Anrainer noch eine Weile leiden müssen. 2029 soll der Umbau der B 320 zwischen Liezen und Schladming fertig sein, der Begleitwege für langsamere Kfz wie Traktoren sowie auch Überholspuren bringt.

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