Vermisst oder verschüttet: Happy End für drei Wintersportler

Vermisst oder verschüttet: Happy End für drei Wintersportler
Ein Skitourengeher in der Weststeiermark dürfte zwei Nächte im Freien verbracht haben. In Oberösterreich und Tirol sind außerdem zwei von Lawinen verschüttete Menschen gerettet worden.

Bergrettung und Polizei haben einen seit Donnerstag im weststeirischen Bergland vermissten Skitourengeher unversehrt, aber stark unterkühlt gefunden. Die Besatzung eines Polizeihubschraubers entdeckte den 55-Jährigen im Bereich der Weinebene im steirisch-kärntnerischen Grenzgebiet. Der Mann wurde in ein Spital gebracht, nach einer eingehenden medizinischen Untersuchung soll er befragt werden. "Wichtig ist einmal die medizinische Abklärung", sagte ein Polizist zur APA.

Alleine unterwegs

Der Polizeihubschrauber der Flugeinsatzstelle Klagenfurt sichtete den Mann am späteren Vormittag im freien Gelände. Nach einer gewagten Außenlandung wurde mit dem Mann Kontakt aufgenommen, er wurde von Bergrettern zur Passhöhe gebracht, von wo es weiter ins Krankenhaus ging. Der gut ausgerüstete Mann hatte offenbar zwei Nächte im Freien verbracht.

Der 55-jährige Südsteirer war nach Behördenangaben alleine unterwegs gewesen. Er war schon am Mittwoch zu Mittag zu einer Skitour ins Koralmgebiet aufgebrochen sein. Dabei hatte der Mann seinen Pkw am Parkplatz der Grünangerhütte auf 1.575 Meter Seehöhe, gelegen zwischen dem Glashüttenkogel und dem Großen Speikkogel (Bezirk Deutschlandsberg) abgestellt. Donnerstagmittag traf der 55-Jährige nahe der Grillitschhütte auf einen weiteren Alpinisten. Über dessen Mobiltelefon verständigte der Südsteirer in der Folge eine Bekannte, um einen vereinbarten Termin abzusagen. Sein eigener Handy-Akku soll über die Dauer seiner Tour bereits leer geworden sein.

Nicht zum Auto zurückgekehrt

Nachdem der Tourengeher auch bis Donnerstagabend nicht zu seinem Auto zurückgekehrt und er auch telefonisch nicht erreichbar war, starteten Einsatzkräfte von Bergrettung und Polizei eine Suchaktion. Die Nachfrage bei sämtlichen Hütten im Koralm- und Weinebenegebiet war negativ gewesen. Die Dunkelheit sowie die Witterungsbedingungen samt Neuschnee gestalteten die nächtliche Suche zudem schwierig, weshalb diese gegen Mitternacht abgebrochen und am Freitag gegen 8.30 Uhr wieder aufgenommen wurde. Ausgehend von der Passhöhe der Weinebene (1.668 Meter Seehöhe) im steirisch-kärntnerischen Grenzgebiet hatten sich die Suchtrupps von Bergrettung und Polizei aufgemacht.

Verschütteter in OÖ gerettet

Bei einem Lawinenabgang in Gosau (Bezirk Gmunden) ist am Freitagvormittag zumindest eine Person verschüttet und kurz darauf verletzt geborgen worden. Ob sich noch mehr Leute unter den Schneemassen befinden, war zunächst unklar. Eine große Suchaktion mit Hubschraubern wurde eingeleitet, so die Bergrettung Oberösterreich.

Eine Gruppe von sechs Skifahrern war gemeinsam unterwegs, als die Lawine im freien und ungesicherten Gelände nahe der Bergstation Zwieselalm abging, berichtete Christoph Preimesberger, Sprecher der oberösterreichischen Bergrettung. Ein Mitglied dieser Gruppe wurde verschüttet und von den anderen geborgen. Der Gerettete war schwer verletzt, aber zum Zeitpunkt der Bergung am Leben. Näheres zu seinem Zustand war nicht bekannt, auch nicht, ob weitere Wintersportler verletzt wurden.

Wintersportler in Tirol verschüttet

Ein weiterer Wintersportler ist am Freitag bei einem Lawinenabgang im freien Skiraum im Bereich Reckmoos in Fieberbrunn (Bezirk Kitzbühel) verschüttet worden. Die Person wurde geborgen und war nach bisherigen Informationen ansprechbar, sagte ein Polizeisprecher zur APA. Der Wintersportler wurde in die Innsbrucker Klinik geflogen. Nähere Angaben zum genauen Hergang des Lawinenabganges gab es zunächst nicht. In Tirol herrschte am Freitag verbreitet Stufe 4, also große Lawinengefahr.

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