Sechs Euro für ein großes Bier in der Skihütte

Dass Skifahren in Österreich mittlerweile ein teurer Spaß ist, ist bekannt. Aber nicht nur die Liftkarten kosten. Eine Halbe Bier um sechs Euro, ein Apfelstrudel um denselben Betrag und Spaghetti Bolognese für acht Euro: Die Konsumentenschützer der Salzburger Arbeiterkammer haben nach fünf Jahren wieder die Preise auf den Skihütten erhoben und dabei gesalzene Preise festgestellt. Die Preise sind im Vergleichzeitraum Zeitraum mit knapp 17 Prozent stärker gestiegen als die Inflation (zwölf Prozent), hieß es am Mittwoch in einer Aussendung.
Besonders sauer stoßen den Prüfern die Preise für Skiwasser auf: Die Differenz zwischen dem billigsten (60 Cent für 0,25 Liter) und dem teuersten Skiwasser (2,60 Euro) betrug sagenhafte 333 Prozent. "2,60 Euro für einen Viertelliter mit Leitungswasser verdünnten Dicksaft zu verlangen, ist schon ein starkes Stück", sagt Konsumentenschützer Stefan Göweil. Für Leitungswasser wird dafür zum Glück weitgehend noch kein Geld verlangt. Von den 195 erhobenen Hütten haben nur 14 dafür kassiert, dann aber kräftig - und zwar 25 Cent bis einen Euro.
Teure Speisen
Große Preisunterschiede stellten die Prüfer auch bei den Speisen fest: Eine Portion Pommes Frittes mit Ketchup um sechs Euro war dabei der Gipfel. Die Preisdifferenz lag hier bei 150 Prozent, die billigsten Pommes gab es um 2,40 Euro. Einen Apfelstrudel bekommt der hungrige Skifahrer um 2,10 bis sechs Euro, eine Differenz von 195 Prozent. Und Grillwürstel mit Pommes wurden um 3,50 bis acht Euro angeboten.
Im Schnitt stiegen die erhobenen Preise um 16,6 Prozent (Getränke 13,4 Prozent, Speisen 17,4 Prozent). "Und das obwohl der Verbraucherpreisindex seit 2009 um nur knapp zwölf Prozent stieg. Viele Hüttenbetreiber haben also selbst noch einmal acht bis 15 Prozent aufgeschlagen", sagt Göweil.
195 Skihütten
Bei dem Test wurden von 27. Dezember 2013 bis 13. Jänner 2014 die Preise von 24 Produkten in 195 Skihütten in 23 Skigebieten im Pinzgau, Pongau, Tennengau und Lungau erhoben. Geprüft wurden vor allem die Preise von klassischen Skihütten-Produkten, welche die Arbeiterkammer Salzburg bereits 2009 erhoben hatte. Gezeigt hat sich auch, dass in größeren Skigebieten die Preise höher sind, und zwar nicht nur bei den Karten, sondern auch auf den Skihütten.
Kommentare