Schulbus-Unfall: Der Gurt hat sie gerettet
Vanessa freut sich auf ihre Freundinnen. Heiko darauf, dass er wieder Fernsehen kann. Aber beide freuen sich auf „Santo“, den Familienhund. „Wir vermissen ihn so“, erzählt Vanessa.
Eine Woche ist seit dem schweren Busunglück in Klein St. Paul in Kärnten vergangen. Die neunjährige Vanessa sowie ihre Brüder Heiko und Marco (sieben und sechs Jahre) wurden wie zwei Nachbarskinder und der Buslenker verletzt, als der Wagen von einer schmalen Straße 73 Meter in einen Abgrund stürzte. Vanessa und Heiko traf es am schwersten: Das Mädchen erlitt mehrere Brüche und innere Verletzungen, der Bub zog sich auch noch Verletzungen am Kopf zu.
Während ihr jüngster Bruder Marco nach einem Tag im Spital heim durfte, mussten Vanessa und Heiko eine Woche lang auf der Intensivstation des Klinikum Klagenfurt bleiben.
Mittwoch werden sie auf eine Normalstation verlegt, auf der sie Besuch empfangen dürfen. „Endlich“, jubelt Vanessa. „Alle waren wirklich sehr lieb, aber es war schon langweilig.“ Heiko macht es sich gleich einmal vor dem TV-Gerät bequem. „Das hab’ ich vermisst.“
Alles mitbekommen
Die Geschwister können sich noch an den Unfall erinnern, der auf der Heimfahrt von der Volksschule passierte. „Den ersten Überschlag hab’ ich mitbekommen. Dann bin ich eingeschlafen“, schildert Vanessa. Als der Bus zum Stillstand kam, erlangte auch sie das Bewusstsein wieder. „Mit hat alles weh getan, ich hab’ große Angst gehabt.“ Sie habe Heiko gesehen, der blutete. „Ich habe gedacht, wir werden alle sterben.“
Die Familie wohnt nicht weit von der Unglücksstelle. Die Eltern Nicole und Harald H. schildern einen „unbeschreiblichen Schock“, als sie von Nachbarn verständigt wurden. „Ich war mit den Nerven am Ende“, erinnert sich Harald H. „Besonders beunruhigt hat mich der Zustand von Heiko, er hat sehr stark aus einer Rissquetschwunde geblutet.“
Die beiden Kärntner sind dankbar und froh, dass es ihren Kindern wieder gut geht. Dass alle fünf angegurtet waren, habe ihnen das Leben gerettet, davon sind Harald und Nicole H. überzeugt. Primar Günter Fasching, Vorstand der Kinder- und Jugendchirurgie, sieht das genau so. „Die Verletzungen wären ohne diesen Schutz tödlich gewesen.“
Kommentare