Schnee von gestern: So wird das Wetter zu Silvester

Sonne und Berge
Statt winterlicher Schneedecke gibt es zum Jahreswechsel milde Temperaturen und Sonnenschein. Der weiße Winter bleibt in Zukunft wegen Klimawandel wohl häufiger aus.

Der Jahreswechsel bringt stets viele Veränderungen mit sich. Eines soll jedoch gleich bleiben: das Wetter. Laut einer Prognose von Geosphere Austria ist weiter mit Sonnenschein zu rechnen.

Zwischen vier und zehn Grad werden zu Silvester tagsüber erwartet. Wer nun aber Fäustlinge und Hauben schon vorzeitig einwintern möchte, sollte das noch einmal überdenken: Temperaturen zwischen minus zehn und minus ein Grad bekommt es nämlich in der Früh.

Frühnebel erwartet

Schon am Wochenende und montags wird überwiegend mit Sonnenschein und milden Temperaturen gerechnet. Im Westen und im Süden scheint die Sonne am Montag bereits von Tagesbeginn an.

Ein feiner Unterschied zum Rest Österreichs: Im Norden und Osten halten sich entlang der Donau sowie über den Niederungen des Wald- und Weinviertels zunächst noch Nebel und Hochnebel unterschiedlicher Beständigkeit.

Getrübte Sicht steht teilweise auch zu Silvester auf dem Programm – allerdings nur, bis Sonnenstrahlen durchbrechen oder zu späterer Stunde Feuerwerke den Himmer erhellen. Abgesehen von Nebel und Hochnebelfeldern unterschiedlicher Beständigkeit im Donautal, dem Wald- und Weinviertel, dem Wiener Becken und dem östlichen Flachland verläuft der Tag überall sonst durchgehend sonnig, auch die Wolken bleiben rar. 

Weitaus weniger Schnee

Schneereiche, kalte Winter sind also wortwörtlich „Schnee von gestern“. Gab es in den 1950er-Jahren durchschnittlich bis zu 50 Tage in Wien mit einer geschlossenen Schneedecke, so hat sich diese Zahl in den 2000er-Jahren auf 32 reduziert. „Durch die markante Klimaerwärmung der vergangenen Jahrzehnte fällt in tiefen Lagen der Niederschlag öfter als Regen und nicht als Schnee, und gefallener Schnee schmilzt schneller wieder“, sagte Geosphere-Austria-Klimatologe Alexander Orlik.

Durch diese Entwicklungen sei zu erwarten, dass die Anzahl der Tage mit Schneedecke langfristig weiter abnehmen wird.

Von 222 auf 2 Zentimeter

Auch der Neuschnee ist in Summe deutlich weniger geworden. So lag die Menge an Neuschnee in den Wintern zwischen 1961 und 1990 im Schnitt bei 86 Zentimetern. Zum Vergleich waren es im Zeitraum 1991 bis 2020 nur mehr 50 Zentimeter an Neuschneesumme. 

„Die größte Neuschneesumme gab es auf der Hohen Warte mit 222 Zentimetern im Winter 1969/70, die geringste mit zwei Zentimetern in den Wintern 2013/14 und 2019/20“, sagt Orlik.

257 Jahre
gehen die Aufzeichnungen im Tiefland Österreichs zurück

173 Jahre
Wetteraufzeichnungen gibt es im Gebirge des Landes

Trend
Unter den  wärmsten Jahren der  Messgeschichte sind fast nur solche aus der jüngeren Vergangenheit: 2024, 2023, 2018, 2014, 2022

1,8Grad
wärmer war es 2024 auf Österreichs  Bergen  im Vergleich  zur bereits sehr warmen Klimaperiode 1991 bis 2020

Folgen
Extremer Regen (Hochwasser im September) und längere Trockenphasen (Juli, August)
 

Wärmer als bisher

In den kommenden Jahren ist mit einer weiteren Abnahme von Schneetagen zu rechnen. Demnach könnte die Anzahl in Wien auf unter zehn Tage pro Jahr sinken, insbesondere in den tieferen Lagen der Stadt. Auch die Schneehöhen werden abnehmen.

Ähnlich lautet die vorzeitige Jahresbilanz der Geosphere Austria: 2024 war das wärmste Jahr der 257-jährigen Messgeschichte. Sowohl im Tiefland als auch im Gebirge war es 2024 weitaus wärmer als im bisherigen Schnitt. Im Vergleich zur Klimaperiode 1961 bis 1990 liegt das Jahr 2024 im Tiefland um 3,1 Grad über dem Mittel und auf den Bergen um 3,0 Grad.

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