Rom verhindert Pressekonferenz zu Bericht über Bischof Schwarz

Alois Schwarz wechselte im Juli 2018 als Diözesanbischof nach St. Pölten
Bistum Gurk: Bericht wurde wegen bekannt gewordener Vorwürfe über Mängel - wie etwa fehlenden jährlichen Prüfungen - angefordert.

Die für Dienstag angekündigte Pressekonferenz der Diözese Gurk-Klagenfurt über den Wirtschaftsbericht zur Gebarung des Bistums Gurk in der Ära von Bischof Alois Schwarz ist am Montag auf Weisung Roms abgesagt worden. Das gab die Diözese am Montag in einer Aussendung bekannt.

Man sei von Nuntiaturrat George Panamthundil, dem derzeitigen Leiter der päpstlichen Nuntiatur in Wien, darüber informiert worden, "dass die römische Bischofskongregation die Weisung erteilt hat, die für Dienstag angesetzte Pressekonferenz anlässlich der Präsentation des Abschlussberichtes der Arbeitsgruppe Bistum abzusagen". Der fertiggestellte Prüfungsbericht über das Bischöfliche Mensalgut solle nach Auskunft des Nuntiaturrates an die Bischofskongregation in Rom übermittelt werden. Dieser Bericht war nach dem Wechsel von Schwarz nach St. Pölten wegen bekannt gewordener Mängel wie etwa fehlenden jährlichen Prüfungen in Auftrag gegeben worden.

Dass der jetzt fertiggestellte Prüfbericht vorab an den Vatikan ergeht, sei "übliche Praxis", heißt es in einem Bericht von "Kathpress". Bei Vorwürfen gegen einen Bischof müsse zuerst die zuständige vatikanische Bischofskongregation diesen nachgehen. Von daher sei es üblich, dass substantielle Unterlagen wie jene über das Bistum Gurk zuerst der Bischofskongregation zur Verfügung zu stellen sind.

Diözesanadministrator "sehr betroffen"

Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger zeigte sich in einer ersten Reaktion "sehr betroffen" von der Entscheidung Roms. Er werde die Weisung selbstverständlich befolgen, meinte er gegenüber der APA: "Dem Ansehen der Kirche wird dadurch großer Schaden zugefügt, weil die Wahrheit auf diese Weise behindert wird. Dass sie ganz verunmöglicht wird, glaube ich aber nicht." Bei dieser Weisung könne es sich nur "um einen weiteren Versuch des Verschiebens, der Wahrheit in die Augen zu sehen, handeln", fügte Guggenberger hinzu.

 

 

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